Leserbrief zur Schließung der OASE

Leserbrief zur Schließung derOASE
Leserbrief zur Schließung derOASE

Reopening der OASE


Leserbrief zur Schließung der OASE
Verfasser ist dem Admin bekannt.

Schließung des Pärchenclubs „Die Oase“
Der Swinger- und Pärchenclub „Die Oase“ in Rödermark wird jetzt geschlossen – nach 26 Jahren. Er fällt nicht der Wirtschaftlichkeit zum Opfer oder gar den Auswirkungen von Corona. Er wird schlicht und ergreifend aufgrund der Skrupellosigkeit der heimischen Politik geschlossen.

Ich selbst bin seit 20 Jahren Swinger und war schon des Öfteren in der Oase zu Besuch. Der Club wurde in all seinen Jahren herausragend und mit viel Liebe geführt. Er war als frivoler Treffpunkt für aufgeschlossene Paare im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt und beliebt. Er war weder schmuddelig, noch anrüchig. Nicht umsonst wurde er mit der Höchstpunktzahl von fünf Sternen vom größten deutschen Erotikportal Joyclub ausgezeichnet.

Ebenjener Club muss jetzt Insolvenz anmelden. Nicht wegen Corona, wie man meinen könnte. Und nicht, weil er schlecht gewirtschaftet hat. Er wird geschlossen, weil die grünschwarze Koalition eigene Fehler vertuschen und den Haushaltsplan vorübergehend schönrechnen möchte.

Die Rechnung ist dabei genauso simpel, wie betriebswirtschaftlich falsch. Das Loch im Rödermarker Haushalt soll mittels Vergnügungssteuer gestopft werden. Dass in Rödermark neben der Oase nicht mal eine Handvoll steuerpflichtiger Vergnügungsbetriebe existieren, macht die Steuer bereits fragwürdig. Dass die Oase dank dieser Steuer aber gar nicht mehr existenzfähig ist, macht sie gar zu einer Farce. Denn mit Schließung der Oase fällt nicht nur ein Großteil der geplanten Steuereinnahmen weg. Es fallen mit ihrer Insolvenz auch etwa 500 Übernachtungen in lokalen Hotels und schätzungsweise 100.000 Euro Jahresumsatz im lokalen Einzelhandel zum Opfer, den die Gäste der Oase alljährlich rund um Rödermark bringen. Hinzu kommen sieben Angestellte, die fortan arbeitslos sind.
Die Löcher im Haushalt werden mit der geplanten Vergnügungssteuer also eher größer als kleiner.

Doch anscheinend geht es der lokalen Politik rund um CDU und Grüne gar nicht um die Steuereinnahmen. Vielmehr scheint der Pärchenclub nur ein Spielball der Wahlwünsche ebenjener Parteien zu sein. Die zusätzlichen Steuereinnahmen sollen politische Fehlplanungen und Ausfälle von Corona auffangen. Dass die Zusatzeinnahmen durch die Insolvenz der Oase aber niemals zustande kommen, wissen die Lokalpolitiker natürlich auch. Sie können mittels der falschen Steuerprognosen aber den aktuellen Haushaltsplan zwischenzeitlich schönrechnen und sich damit Hoffnung auf Wählerstimmen im Frühjahr 2021 machen.

Hier wird der Ruin eines etablierten Unternehmens also sehenden Auges in Kauf genommen, um eigene Fehler zu verschleiern und den politischen Erfolg nicht zu gefährden.

Man kann von dem Leben als Swinger und dem offenen Umgang mit Sexualität halten, was man möchte. Das ist nicht das Thema, um das es hier geht. Hier geht es darum, dass ein erfolgreicher Betrieb – egal welcher Branche er angehört – seitens der Politik vernichtet wird. Dass es sich bei diesem Betrieb um das Lebenswerk eines Paares handelt, bleibt unbeachtet. Dass die Dame dieses Paares erst im Herbst dem Krebs zum Opfer gefallen ist, gilt als Randnotiz. Was aber bleibt, ist die Tatsache, dass es sich hierbei um einen politischen Skandal handelt.

Mehr zur OASE hier.
» Der Haushalt von Rödermark hat ein Haushaltsloch. Jetzt ist es ein Krater.
 
Siehe auch
» NEU. Zusammenfassung OASE


Rödermark intern.
Haushaltszahlen
Zahlen zu den Haushalten ab 2011

5 Replies to “Leserbrief zur Schließung der OASE”

  1. Ja, mit Wirtschaft haben unsere Kommunalpolitiker es nicht so. Erschreckend ist aber, dass das nicht nur die eher links orientierten Grünen alleine sind sondern eine doch an sich eher wirtschaftsnahe CDU dieses Spiel so mitspielt.

    Auf die Idee die Einnahmenbasis durch neue Betriebe oder Neubaugebiete zu fördern, kommt da keiner.

  2. Ich habe im Kopf, dass die Vergnügungssteuer erst Anfang Juli in Kraft getreten ist. Die Oase hat doch wie alle anderen Etablissements ihrer Art seit März coronabedingt Zwangspause. Das heißt doch, dass sie bis dato noch keinen Cent an Steuer hat zahlen müssen.
    Wieso wurde nicht wenigstens probiert, die Steuer an die Kunden weiterzugeben?

  3. @Ben Brühne.
    Ich war vor der Stadtverordnetenversammlung, bei der im März die Vergnügungssteuer beschlossenen wurde, mit der FDP Fraktion zu einem Infogespräch bei Herrn Horak (Betreiber der OASE). Natürlich wurde auch über eine Preisanpassung, die die bevorstehende Steuer abfangen/abmildern könnte, gesprochen. Ganz klare Ansage von Herrn Horak: „In dieser Branche zurzeit nicht machbar! Dann bleiben die Gäste aus!“ Seine Begründung war schlüssig. Die hier weiter zu beschreiben, würde den Rahmen sprengen. Ganz klare Ansage von Herrn Horak: „Wenn die Steuer kommt, muss ich schließen!“ Was dann auch so gekommen ist.

    Corona geht vorbei. Die Steuer bleibt.

  4. Covid19 bedingt war die Schließung gerechtfertigt. Steuereinnahmen wurden durch die Oase generiert durch die Gewerbesteuer des Betriebes und der umliegenden Geschäfte und Pensionen/Hotels, warum muss man die Kuh also schlachten durch eine Vergnügungssteuer?

    Das allerdings ist momentan bundesweit zu beobachten das Swingerclubs, Bordelle, FKK-Clubs und sonstiges was zu diesem Segment der Wirtschaft gehört, durch Verordnungen und Steuerauflagen zum schließen gezwungen werden.

    Da unsere Politiker und die Gesellschaft momentan immer konservativer wird halte ich das für gewollt, um die Sexualität des einzelnen bzw. bestimmter Gruppen wieder in die Schmudelecke zu vertreiben.

    Solange Sexualität und all ihre Facetten auf freiwilliger Basis geschehen ist das in meinen Augen unverantwortlich!

  5. Die Grünen sind ja als anti Spaß Partei bekannt. Sie lieben es andere zu gängeln und ihre Willen aufzuzwingen. Dass hier auch noch die CDU mitgemacht hat, aus wirtschaftlichen Überlegungen unverständlich. Jetzt ist Rödermark so provinziell und spießig geworden, wie es die politisch Verantwortlichen für richtig halten.

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