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Offenbach Post. Internet als Dreckschleuder
 
Vorweg. Beleidigungen, auch im Internet, braucht sich keiner gefallen zu lassen. Cyberstalking (liegt hier nicht vor) ist absolut zu verurteilen, zu verfolgen und hart zu bestrafen.
 
Bei dem Artikel „Internet als Dreckschleuder“ in der Offenbach Post handelt es sich um einen Kommentar zu einem Artikel bei OP-Online. Es handelt sich um einen einzelnen Kommentar, der wohl den „Tatbestand der Beleidigung“ ( so jedenfalls sieht, dass der/die Angesprochene(n)) erfüllt hat.
 
Wie mag es zu einem Kommentar mit Beleidigung kommen?
Man regt sich fürchterlich über etwas auf. Da es sich um einen Online-Artikel handelt, hat man die Möglichkeit, seinen Verdruss mittels anonymer Kommentaren freien Lauf zu lassen. Schon ist es passiert. Man hat die gute Bundeswehrregel „Schlafe 24 Stunden über deine Beschwerde“ nicht gekannt oder beachtet.
 
Jetzt kommt es bei einem Kommentar darauf an, wen man angesprochen hat. Die momentane Verfassung der/die Angesprochenen ist ausschlaggebend für die weitere Vorgehensweise. Meist reicht es aus, den Kommentar entfernen zu lassen. [..] unsere Zeitung hat die Beleidigung natürlich gelöscht. OP-Online[..]. Will man jetzt noch zusätzliche Zeichen setzen, für wen auch immer, stellt man eine Strafanzeige und riskiert einen Streisand-Effekt.
 
Gut was die Offenbach Post schreibt
In der Offenbach Post wird dem Leser auch mitgeteilt, dass es für den Otto Normalverbraucher recht schwer ist, sich in der Anonymität zu verstecken. Das ist richtig. Meint der unbedarfte Anwender, eine Einmal-E-Mailadresse (bei der Registrierung) hilft, irrt dieser gewaltig. Ebenfalls helfen die „Netzwerk zur Anonymisierung von Verbindungsdaten“ wie TOR nicht wirklich. Auch eine Anmeldung über z.B. ein GMX-Konto mit falschen Registrierungsdaten können Sie, wenn Sie vor der Staatsanwaltschaft anonym bleiben wollen, einfach vergessen.
 
Die Kommentarfunktion wird nicht über eine E-Mail/E-Mailkonto abgewickelt. Sie schreiben den Text nach dem Absenden direkt in die Datenbanktabelle der Offenbach Post bzw. des Dienstanbieters. Damit wird auch die aktuelle IP-Adresse des Kommentators gespeichert.
 
Natürlich gibt es ganz einfache Mittel, sich zu 100% vor Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu schützen. Dann gehört man zu den in der Offenbach Post aufgeführten zwei Fällen. Ein klein wenig Kenntnisse von Netz und dann etwas nachdenken. Schon hat man die Lösung. [..]27 Fälle von Beleidigungen ….. 25 Fälle wurden aufgeklärt. OP-Online[..]
Ob es sich allerdings lohnt, zu den 2 Fällen zu gehören, damit man einen unflätigen Kommentar abgeben kann, ist mehr als fraglich.
 
Merke
Wenn man sich wirklich über etwas aufregt, kann man schon sein Missfallen äußern. Man kann auch mit einer sehr deutlichen Ausdrucksweise arbeiten. Beleidigende Äußerungen sollte man unterlassen.
 
Der Kommentator der „Beleidigung“ hat sein eigentliches Ziel deutlich verfehlt. Er wollte seine Meinung zu einem Vorfall wohl dauerhaft dokumentieren. Durch seine Wortwahl wurde der Kommentar entfernt. Also, da hätte er/sie sich das Schreiben auch ersparen können.
 
Z.B. kann man ohne weiteres einen öffentlich als Lügner und Betrüger titulieren. Diese Tatsachenbehauptung muss man aber beweisen können. Sonst hat man schlechte Karten.
 
Wozu Einmal-E-Mailadressen
Grundsätzlich nur da, wo man durch die Anonymität nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten könnte. Z.B man benötigt für die Freischaltung einer kostenlosen Software einmalig einen Zugangscode. Oder bei der Teilnahme an Umfragen.
 
Nachtrag
Ob es sich bei dem angesprochenen Kommentar wirklich um eine Beleidigung gehandelt hat, steht nicht fest. Dass die Staatsanwaltschaft in diesem Fall ermittelt hat, bedeutet nicht automatisch, es liegt eine Beleidigung vor. Diese Entscheidung hat letztendlich ein Richter zu fällen. So wie die Offenbach Post berichtet, kam es nicht zu einem Richterspruch. [..]Verfahren wurde gegen Zahlung von 300,00 Euro eingestellt. OP-Online [..]
Aus diesem Grund finde ich die Ausdrucksweise in der Offenbach Post ein wenig überzogen.
 
 
Siehe auch
» disqus angeblich mit Sicherheitslücken
» OP Kommentatoren aufgepasst.
» Kommentator bei OP-Online.
» Eine Zu Einmal-E-Mail. Bürgerbefragung für die Mülltonne?