Affäre Gotthard

Affäre Gotthard.

Im neuen Focus (20/16) kann man unter dem Titel „Affäre Gotthard“ etwas über die Glanzleistung der Schweizer Planer lesen die die deutsche Planungskunst in den Schatten stellt.

Am 1. Juni 2016, 17 Jahre nach der ersten Sprengung im Hauptstollen, wird der längste Eisenbahn-Tunnel der Welt offiziell eröffnet.

Seit 2008 verfolge ich, zugegeben recht unregelmäßig, den Tunnelbau. Häufig in Internet und einmal im Jahr vor Ort.

Mit der Planungen von Projekten nimmt man es in Deutschland nicht so genau. Ob es nur eine Mehrzweckhalle in der Provinz oder ein Flughafen in der Hauptstadt ist. Zur gesetzten Zeit wird man oft nicht fertig und die kalkulierten Kosten werden selten eingehalten.

Den Lobgesang im Focus zum Tunnelbau Gotthard ist völlig berechtigt. Obwohl es auch dort zu Terminverschiebungen und Kostensteigerungen gekommen ist.

Man sollte den Artikel im Focus etwas vorsichtig konsumieren. Im Focus steht „keinen Franken mehr ausgegeben als berechnet“ und weiter „ein Jahr früher als erwartet fertig“

Andere Quellen schreiben
1999. Planung für die Fertigstellung zwischen 2010/2012.
2002. Die Planung davon aus, dass der Tunnel 2013/14 fertig sein wird.
2006. Kosten 8 Milliarden Franken. Steigerung +20% der 1998 geplanten Kosten.
2010. Kosten 12 Milliarden Franken.
2013. Der Einweihungstermin wird auf Juni 2016 terminiert.
2015 Kosten: Wie in 2010 angegeben.

Stellen Sie sich dieses Projekt einmal unter deutscher Planung vor. (Weitere Finanzlöcher: Steuerzahler soll auch für neue Flughafenkredite bürgen)

Das Fazit im Focus wenn die schweizer Planungskunst sich in Deutschland etablieren sollte:
“Der Himmel über Schönefeld wäre von Flugzeugen verdunkelt – über die Elbe zögen Klangwolken – Züge würden Stuttgart heimsuchen —-“

Siehe
» Chronologie eines Jahrhundertprojekts Meilensteine der Baugeschichte bis 2015