Beherrscht der Beutetrieb um Fördergelder das kommunale Handeln?

Kommunale Haushaltsplanung 2025 – alte Konzepte in neuer Realität?

In Zeiten eines ausgeglichenen Haushalts hat Rödermark im Rahmen verschiedener Förderprogramme rund 15 Millionen Euro eingeplant. Im Idealfall übernimmt das Land Hessen zwei Drittel dieser Summe. Doch besonders im Bereich der Straßenbaumaßnahmen bleibt der Idealfall Wunschdenken – hier bricht die Förderung durch das Land drastisch ein. Siehe RiLiSe

Seit 2019 haben sich die finanziellen Rahmenbedingungen für viele Kommunen massiv verschlechtert. Für Rödermark bedeutet das aktuell einen Finanzierungssaldo von -10.283.553 Euro. (Quelle) Bundesweit klafft in den kommunalen Haushalten ein Defizit von rund 25 Milliarden Euro. (Quelle)

Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage: Sind Projekte, die auf Grundlage der Haushaltslage von 2019 geplant wurden, heute überhaupt noch realisierbar? Müssen nicht dringend benötigte Vorhaben gestrichen werden?

Erinnern Sie sich an den Protest der 13 Bürgermeister aus dem Kreis Offenbach? Sie wandten sich mit einer Petition an Bund und Land, in der sie mehr Unterstützung zur Erfüllung kommunaler Pflichtaufgaben forderten. Siehe

Werden in den Kommunen nicht unbedingt notwendige Vorhaben gestrichen, belasten die verbleibenden Investitionen den laufenden Haushalt – in Rödermark scheut man dabei nicht bei Aussagen zum laufenden Haushalt den Vergleich mit Waterloo – und führen durch notwendige Kreditaufnahmen langfristig zu Lasten künftiger Generationen. Darüber hinaus werden dem Land Mittel entzogen, die es über den Kommunalen Finanzausgleich (KfA) an die Kommunen ausschütten könnte.

Ich habe jedoch den Eindruck, dass bei vielen Kommunen weniger die Sinnhaftigkeit im Vordergrund steht, sondern vielmehr der Beutetrieb, möglichst viele Fördergelder zu ergattern – ob sinnvoll oder nicht.

Belastung: Zum Nachrechen.
Würde in beiden Fällen der Höchstsatz erreicht (15 Mio. förderfähige Ausgaben und idealerweise 1/3 Förderung), müssten in Rödermark rund 5 Mio. Euro finanziert werden. Bei einem Annuitätendarlehen über 5 Mio. Euro mit einer Laufzeit von 20 Jahren und einem Zinssatz von 3 % ergibt sich eine jährliche Belastung von ca. 335.000 Euro. Die über die Laufzeit anfallenden Zinsen belaufen sich auf etwa 1,7 Mio. Euro.
Dies entspräche einer Erhöhung der Grundsteuer B um ca. 35 Prozentpunkte.

#Grundsteuerverdoppler


Rödermark intern
Wann wird die Verwaltung damit beginnen, ihren EIGENEN Auftrag und von den Stadtverordneten mit Mehrheit beschlossen, ein Sonder- und Gewerbegebiet nördl. der Germania zu ermöglichen, umzusetzen. Prüfung eines Sonder- und Gewerbegebiets nördl. Germania
Der Beschluss erfolgte am 9.02.2021. Irgendein Fortschritt ist für mich nicht zu erkennen.

Thorsten Frei bei n-tv. So ist es. Den Euro kann man nur einmal ausgeben.

Ein ganz normales Verhalten.
Auch bei der Verwaltung (Magistrat) der Stadt Rödermark?

Ab Minute 7:00.

[..] Auch für die Politik gilt, dass man den Euro nur einmal asgeben kann.[..]
[..] Regierungsverantwortung, dass man Schwerpunkte setzt und das bedeutet: wenn ich für etwas mehr Geld ausgebe, aber nicht mehr Geld über Steuer einnehme, dann muss ich eben an anderer Stelle etwas kürzertreten. Das ist ein ganz normales Verhalten[..]
Quelle: Frühstart bei n-tv

Veranstaltungshinweis

[..]Darum geht es, wenn am Mittwoch, 23. April, ab 17.30 Uhr rund um die Mosaik-Kunstwerke informiert und zum Meinungsaustausch eingeladen wird. Vor Ort besteht die Möglichkeit, sich die Vorstellungen der Planer anzuhören, Schaubilder zu betrachten und eigene Vorstellungen einzubringen. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung in die Kulturhalle verlegt.[..] Quelle: Roedermark.de

 
Siehe auch
» Magistrat äußert sich endlich mal -ein wenig- zum Haushalt.
 
#Grundsteuerverdoppler


Rödermark intern.
Finanzierungssaldo Stadt Rödermark -10.273.553,00 Euro
Quelle: Vierteljährliche Kassenergebnisse der Gemeinden und Gemeindeverbände; 2024

Thorsten Frei kündigte Einschnitte bei Gesundheit, Pflege und Rente an.

Leserbeitrag.

Die kommende Regierung wird sparen.
Einschnitte im Sozialsystem an. „Gesundheit. Pflege und Rente, das sind die großen Herausforderungen. Da werden auch unangenehme Entscheidungen getroffen werden müssen“, Quelle: welt.de

Rödermark würde wahrscheinlich pleite sein, wenn sie eine kaufmännisch denkende Firma wäre. Rödermark hat ca. 30.000 Bürger, die man heranziehen kann, um Defizite ausgleichen zu können. Man erhöht ganz einfach die Grundsteuer und die Gewerbesteuer. Ein Unternehmer kann das nicht und muss sich durch eigene Kraft retten.

Was ich in Rödermark nicht verstehe. Rödermark hat aller Wahrscheinlichkeit nach, wohl ein Riesendefizit in der Kasse. Wann wird die erste Kritik an Projekten laut, die völlig neben der Spur liegen, aber einiges an Kosten verursachen werden.

#Grundsteuerverdoppler


Rödermark intern.
Finanzierungssaldo Stadt Rödermark -10.273.553,00 Euro
Quelle: Vierteljährliche Kassenergebnisse der Gemeinden und Gemeindeverbände; 2024

Pressemeldung zum Haushalt von der Opposition. Magistrat äußert sich endlich mal -ein wenig- zum Haushalt.

Solange man die Zahl nicht kennt ist es so, als wenn:
Blinde von der Farbe reden.

Vom Magistrat bekommt man scheinbar nur dann etwas zum Haushalt zu hören, wenn von einer Fraktion eine Pressemeldung veröffentlicht wird.

Siehe: Kreisumlage setzt Stadt unter Druck – FDP kritisiert fehlenden Sparwillen

Reicht mein Geld nach einer evtl. Grundsteuererhöhung noch für den Urlaub – oder bleibt nur Balkonien?
Bürgermeister und Stadträtin müssen sich solche Fragen nicht stellen. Die haben die Zahlen, die planen längst voraus. Und ganz ehrlich: Die spüren die Erhöhung vermutlich kaum – ganz im Gegensatz zu vielen Bürgern, für die jeder Cent zählt.

[..]Ein Anspruch der Kommunen, eine angemessene Höhe am Steueraufkommen verlangen zu können, ergibt sich aus dem Grundgesetz, das den Kommunen das Recht auf Selbstverwaltung garantiert.[..] Siehe OP-Online.

Dem Artikel kann man nicht entnehmen,
wie hoch die Summe sein sollte, die man vom Bund und Land benötigt, um die Kosten zur Erfüllung der Pflichtaufgaben decken zu können. Die Erste Stadträtin oder auch einmal der Bürgermeister hätte dazu Stellung nehmen können, was der Magistrat weiter unternommen (abgesehen von der Haushaltssperre) hat, um aus eigener Kraft die Einnahmesituation zu verbessern. Z.B. Gewerbegebiet Germania Nord oder Einstellen von sehr fragwürdigen Projekten wie z.B. der Ober-Röder Park

Kennt unser Magistrat die notwendige Summe überhaupt?
Das riesige Haushaltsdefizit, das zurzeit noch nicht offiziell bekannt ist, kann es wohl nicht sein!

Wenn der Magistrat diese Zahl nicht nennen will oder kann,
dann darf eine sehr vage Hochrechnung nicht kritisiert werden, sondern sollte man lobend erwähnen, dass ein Bürger sich Gedanken um sein von der Stadt Rödermark verwaltetes Geld macht und eine Richtungsstellung veröffentlicht.

Bei OP-Online kann man lesen, dass den Städten und Kommunen in der Bundesrepublik rund 25 Milliarden Euro fehlen.

Lass uns das mal kurz durchrechnen.
Kommunale Schulden gesamt: 25.000.000.000 €
Anzahl der Kommunen in Deutschland: ca. 11.000 (Stand 2023/2024)
Durchschnittlicher Schuldenstand pro Kommune:
25.000.000.000 € / 11.000 Kommunen ≈ 2.273.000 €
11.000 Kommunen 25.000.000.000€​ ≈ 2.273.000€

Wie gesagt, sehr vage.
Ist das der Betrag (2,3 Mio.), dem Rödermark als zusätzliche finanzielle Ausstattung zur Erfüllung ihrer Pflichtaufgaben fehlt? Wäre für Rödermark damit die Diskussion um mehr Geld von oben erledigt? Wenn es der Betrag wäre, den man zusätzlich benötigt, aber nicht vom Bund oder Land bekommt, dann müsste man die Grundsteuer B um ca. 250 Prozentpunkte anheben.
Ich denke aber, das Haushaltsdefizit und wohl kaum noch vorhandene Rücklagen werden eine andere Sprache sprechen.

Vage; aber husten Sie mal, wenn Sie keinen Hals haben.
Wenn man schon von seiner Stadt keinerlei Informationen bekommt, muss man schon zu solchen Hochrechnungen greifen, um
A) die Aussagen des Magistrats (wahr oder Blödsinn) in etwa einordnen zu können und
B) was kommt als finanzielle Belastung auf mich zu.
 
Angenommen, das Haushaltsdefizit läge bei 10 Mio. Euro, die Rückstellungen wären verbraucht, und der Magistrat sagt einfach: Der Bund und das Land finanzieren die Kommunen nicht ausreichend. Dann könnte man doch denken, dass das ganze Defizit daher kommt

Was kann der Bürger dem Artikel entnehmen.
1.) Das Wichtigste ist, dass sich jetzt endlich einmal eine Fraktion zur aktuellen Haushaltslage äußert.
2.) Das sich der Magistrat wohl in dem Status der absoluten „Hilflosigkeit“ befindet.
3.) Bürgermeister Rotter hält sich bedeckt.

Siehe auch
» Grundsteuererhöhung jetzt auch in Rödermark?
 
#Grundsteuerverdoppler


Rödermark intern.
Finanzierungssaldo Stadt Rödermark -10.273.553,00 Euro
Quelle: Vierteljährliche Kassenergebnisse der Gemeinden und Gemeindeverbände; 2024

Abzockabgabe – starke Heimat Hessen –

Was mir in der Resolution zur Finanzlage des Bürgermeisters gefehlt hat:
Warum wurde nichts zur – aus meiner Sicht – Abzock-Abgabe „Starke Heimat Hessen“ gesagt?

Für Rödermark könnte die Abschaffung (wie bereits in allen anderen Bundesländern erfolgt) sofort rund eine Million Euro zusätzlich in die Stadtkasse bringen. In „Starke Heimat Hessen“ fließen Gelder aus dem Gewerbesteuerertrag der Kommunen. Diese Sonderabgabe, die bis 2020 in allen Bundesländern erhoben wurde, haben alle Länder – mit Ausnahme von Hessen – inzwischen abgeschafft.“

Mehr zu dieser Abgabe

Aus dem Landtag.
[..] Sehr geehrte Damen und Herren von CDU und Grünen, für wie blöd halten Sie uns eigentlich?
[..] Deshalb lecken Sie an dem Geld der Kommunen, das Ihnen und uns als Land Hessen nicht zusteht.
Beides im Video.

Starke Heimat treffend beschrieben.
Herr Kruger beschrieb das „Starke Heimat Hessen Gesetz“ wie folgt:
Man bekommt vom Land die Möbel geklaut. Danach lässt sich das Land dafür feiern, einem einen Teil der eigenen Möbel wiederzugeben und entscheidet aber zugleich, wo und wie diese aufzustellen sindQuelle:

#Grundsteuerverdoppler


Rödermark intern.
Finanzierungssaldo Stadt Rödermark -10.273.553,00 Euro
Quelle: Vierteljährliche Kassenergebnisse der Gemeinden und Gemeindeverbände; 2024