Protokoll Blumenwiese, Insektenschutzinsel Kollwitzstraße.

Wie folgt war der Plan.
Für Insekten ideale Voraussetzungen schaffen.
Schattenbeet, Blumen- und Magerwiese gepaart mit üppigem Hecken- und Strauchbewuchs.

Beginn am 26.03.2020 mit der Gestaltung
der Wildblumenwiese, Magerwiese und Schattenbeet. Einsaat und teilweise Staudenbepflanzung im Schattenbeet Mai 2020 bei Bullenhitze.
Fertigstellung Schattenbeet Anfang Juli 2020.

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit
musste für zwei Monate die neu angelegte Blumenwiese feucht gehalten werden. Jeden zweiten Tag war gießen erforderlich. Die angrenzende Magerwiese wurde nicht gegossen.
Nach den ersten zwei Monaten wurde bis in den September 2020 hinein zweimal die Woche gegossen. Die angef^allenen Wasserkosten für das gesamte Jahr 2020 in Höhe von 75,00€, wurden dem netten Anwohner der Kollwitzstraße erstattet.

Das Mähen der Wiese wird vereinbarungsgemäß
von den Grünpaten übernommen. So der Plan. Die Blumenwiese darf nicht mit den normalerweise im Einsatz befindlichen „Rasenmähern“ gemäht werden, sondern mit einem sogenannten „Balkenmäher“. Die Mahd darf nicht sofort entfernt werden.

Obwohl mit der Stadt schriftlich vereinbart ist,

Blauflügeliege Ödlandschrecke. Steht auf der Roten Liste
Blauflügeliege Ödlandschrecke. Steht auf der Roten Liste
dass die ehemalige Grasfläche nicht mehr von der Stadt bearbeitet werden darf (soll), wurde Anfang 2021 die Magerwiese gemäht und dort die sich gerade prächtig entwickelten Pflanzen plattgemacht. Die Grünpaten waren nicht nur stolz auf das, was sich dort an Pflanzen entwickelt hat, sondern auch auf die seltene Insekten (siehe Bild), die sich plötzlich dort eingefunden haben.

Die Stadt wurde an die Abmachung erinnert,
die ehemalige Rasenfläche nicht zu bearbeiten. Spart der Stadt ja auch sehr viel Geld und Zeit, wenn die Ehrenamtler das erledigen.
Man braucht sich NUR um den Rückschnitt der Hecken (Sträucher) zu kümmern.
Die in die Hecken (Sträuchern) eingewachsenen Brombeeren wurden bereits von Ehrenamtlern entfernt.

Da sich die Stauden im Schattenbeet nicht wie geplant
entwickelt haben, wurden im Mai 2021 neue Pflanzen hinzugefügt. In der Anwachsphase (drei Wochen) wurde jeden Tag durch sechs Gießkannen Wasser sichergestellt, dass die Stauden auch anwachsen.

Es kam alles anders.
Nach der ersten Blüte in 2021 wollte man den Wildblumen die notwendige Zeit zum aussamen geben. Dazu kam es jedoch nicht.
Im Juli 2021 wurde von der Stadt erneut, diesmal der komplette Bereich gemäht. Das Aussamen fand in 2021 nicht statt.

Damit man nicht ein komplettes Jahr verliert,
wurde im (ich glaube, es war September 2021) nachgesät. Ein Grünpatenschild soll darauf hinweisen, dass die Pflege dieser Fläche von Ehrenamtlichen übernommen wird.

Insektenschutzinsel im Breidert
Insektenschutzinsel im Breidert

Jetzt kann sich die Nachsaat (ca. 100,00€)
in Ruhe auf 2022 einrichten und zur vollen Blüte gelangen. So der Plan. Anfang 2022 wurde dieser Plan durchkreuzt. Mit großem Gerät wurde die gesamte Fläche freigepustet. Wie man feststellen konnte, wurde auch ein Teil des aufgebrachten Humus (Schutz und Nährstoff für die Nachsaat) weggeblasen. Es wird sich zeigen, ob die Nachsaat Opfer des Laubbläsers wurde. Wenn noch etwas Samen liegen geblieben sein sollte, wird dieser nun schutzlos dem Frost ausgesetzt sein, weil die schützende Laubschicht nicht mehr vorhanden ist.

Am 5.01.2022 gab es einem Ortstermin.
Was mich so richtig auf die Palme getrieben hat, war die Aussage einer Mitarbeiterin der Stadt (sinngem): „Wir nehmen den gesamten Bereich aus dem Pflegeplan und die Grünpaten übernehmen auch den Rückschnitt der Hecken, oder das Projekt der Blumenwiese wird als beendet erklärt.“ Zack; das war ein kräftiger Tritt in die Magengrube.

Boahh. Projekt beendet. Ehrenamtliche Tätigkeit wird einfach so weggewischt.
Sich NUR um den Rückschnitt der Hecke (Sträucher) zu kümmern und den Rest nicht anzutasten, bekommt man bei der Stadt organisatorisch wohl nicht geregelt. Lieber macht man den Vorschlag, dieses Projekt einfach sterben zu lassen, wenn die Grünpaten nicht auch noch den Heckschnitt (Sträucher) übernehmen. Ein Projekt, in dem Unmengen Stunden ehrenamtlicher Arbeit steckt. Der Vollständigkeit halber. Es wurde auch der Vorschlag gemacht, die Hecken (Sträucher) zu entfernen. Ein Gedanke, bei dem sich bei mir die Fußnägel kräuseln.

Ein Vorschlag zur Organisation.
Einfach die betroffene Grünfläche auf der Kollwitzstraße aus dem Pflegeplan entfernen. Wenn dann der Rückschnitt erforderlich ist, den Mitarbeitern gezielt einen Auftrag nur für den Rückschnitt erteilen.

Siehe auch
» 21.05.2021 Zahl der Grünpaten in Rödermark wächst
» 30.08.2017 Grünpatinnen machen Verkehrsinseln zum Hingucker
» 20.08.2016 Grünpaten packen kräftig mit an.
» 28.04.2014 Gute Ideen für den Straßenrand


Webseite der Stadt Rödermark
Ausgezeichnete Grünpaten 24.08.2017

Mittlerweile 48 Rödermärkerinnen und Rödermärker sind als Grünpaten aktiv. Sie kümmern sich um 34 Grünflächen (Straßenbegleitgrün) und Kübelbepflanzungen und damit um über 800 m² „Grün“ in ihrer Stadt. Grünpaten arbeiten sowohl in eigener Verantwortung als auch in Gruppen oder Nachbarschaftsgemeinschaften (Waldacker und Taubhaus).

Zur Würdigung und Anerkennung dieses Engagements sowie als Hinweis und Info für die Mitbürger sind jetzt Hinweisschilder angefertigt worden, die die betreuten Flächen schmücken werden.

Bürgermeister Roland Kern ist erfreut über den Zuwachs auch dieses ehrenamtlichen Engagements, das er dem Leitbildprojekt „Liebenswertes Rödermark“ zuordnet: „Hier gefällt mit besonders, dass die Bürger nicht nur gute Ideen haben, sondern auch selbst anpacken und Dinge verbessern – dies kommt unserer Stadt in hohem Maße zugute!“

Wer Interesse an einer Grünpatenschaft hat, kann sich an die städtische Ehrenamtsbeauftragte Elke Heidelbach, Telefon 06074 911-671, oder elke.heidelbach@roedermark.de wenden.

Hintergrund: Mit dem Beschluss vom 14.11.2013 zur Unterstützung von Bürgerprojekten befürwortete der Magistrat die Realisierung eines Grünpatenprojektes.

Ziel einer Grünpatenschaft ist die Erhaltung bzw. Erhöhung der Wohn- und Lebensqualität im Quartier durch ansprechende, gepflegte öffentliche Grünflächen. Die Bürger sollen dafür motiviert und gewonnen werden, sich ehrenamtlich um das wohnungsnahe Straßenbegleitgrün zu kümmern und mitzugestalten. Hierdurch wird zum einen die Identifikation der Bürger mit dem Wohnumfeld gesteigert und das Verantwortungsbewusstsein dafür erhöht. Gleichzeitig stellt diese ehrenamtliche Pflege auch eine Kostenersparnis für die Stadt Rödermark dar, die in den letzten Jahren infolge begrenzter Haushaltsmittel die Pflegegänge immer stärker reduzieren musste. Nach Pressemeldungen und Werbung für das Projekt gab es im Januar 2014 schon 12 Grünpaten, im Mai 2014 kam eine Gruppe von Grünpaten aus dem Taubhaus hinzu; Mitte 2015 waren es 30 Personen und im Juni 2016 waren es 40 Personen, die eine Grünpatenschaft übernommen hatten.

Durch den Abschluss einer Pflege-Vereinbarung für eine genannte Grünfläche sind die Paten für ihre Tätigkeit versichert. Zum Vereinbarungsformular/Urkunde gibt es noch ein Hinweisblatt mit Pflegetipps. Grünpaten pflegen und wässern Grünflächen, entfernen Unkraut, mähen Grünflächen oder agieren als Baumpaten durch regelmäßiges Wässern während der Sommermonate. Andere haben die Pflege und Wässern von bepflanzten Kübeln übernommen, und peppen diese sogar durch einen Neuanstrich auf. Neben diesen Arbeiten setzen einige Grünpaten auch ihre Gestaltungsvorschläge in Absprache mit der Stadt um und verschönern eine Grünfläche mit standortgerechten Pflanzen. Andere Paten sammeln auch den Müll in der Nachbarschaft und entfernen schon mal den Hundekot. Gerade Letzteres wird vor allem im Wohngebiet als problematisch gesehen. Hier hofft man auf ein zunehmendes Problembewusstsein der Hundehalter. Die Grünpaten, die sich für ein schönes und lebenswertes Rödermark einsetzen, wie eine Grünpatin selbst betonte, geben der Stadt zudem immer wieder wichtige Hinweise auf erforderliche Maßnahmen oder Missstände im Bereich der Grünflächen, wie z.B. notwendige Rückschnitte. Und einige haben sich dies schon jahrelang zur Aufgabe gemacht, bevor es die Aktion der Grünpaten überhaupt gab und wurden in 2012 und 2014 mit einem, vom Gewerbeverein gesponserten ‚Lobstebbel‘ geehrt. Einige Grünpaten (Taubhaus, Waldacker) arbeiten gemeinsam mit den Nachbarn, und sehen das als Gewinn:Ein Bonus sind bessere nachbarschaftliche Kontakte, man hilft sich bei den Arbeiten und entfernt auch schon mal das Laub der Straßenbäume vor dem Nachbargrundstück. Grünpaten sind zwar unentgeltlich tätig, aber nicht umsonst. So sehen manche Paten, die ein Beet vor dem Haus pflegen, auch indirekt ihren Nutzen: „Unser Garten ist jetzt größer geworden!“

Die Stadt unterstützt die Grünpatenschaften durch fachliche Beratung, kostenlose Lavamulch- und Erdlieferung und würdigt diese freiwillige Leistung durch Dankesschreiben und Geschenke. In 2015 erhielten die Grünpaten einen Badehausgutschein im Wert von 20 €, auch in 2016 gab es eine ‚Dankeschönaktion‘.
Hervorhebung durch den Admin


Rödermark intern.
Haushaltszahlen
Zahlen zu den Haushalten ab 2011

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