Leserbrief zum Artikel Bürgermeister für dritte Amtszeit

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Auf Anfrage wurde mir der komplette Leserbrief von Armin Lauer zugestellt.

Nun ist das Kandidaten-Wirrwarr perfekt: Schwarze und grüne Bürgermeisterkandidaten in Persona von Jörg Rotter (CDU) und Karl Schäfer (AL/Die Grünen) treten in Reihe zurück und nun will es der Amtsinhaber Roland Kern ein drittes Mal wissen. Ehrlich gesagt hat es mich nicht überrascht. Denn die AL geriet nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der Kommunalwahl durch den Wegfall des CDU-Aspiranten Jörg Rotter, dem dann auf dessen vakanter Stadtrats-Stelle 2019 ein Grüner folgen solle, in arge Nöte. Nun wirft man politisch einen letzten Rettungsanker und delegiert den 69 Jahre alten und komplett verschlissenen Amtsinhaber erneut an die Wahlkampf-Front. Der will aber zeitlich nur befristet für ein Drittel einer sonst üblichen Amtszeit zu Verfügung stehen.

Was bitte soll eigentlich dieses Theater? Warum eine nochmalige Wahl nach 2 Jahren, wenn ein Bürgermeister für 6 Jahre gewählt werden kann? Warum immense zusätzlichen Ausgaben produzieren, wenn es auch anders geht? Warum eigentlich nun die Rolle rückwärts, obwohl Kern sich noch vor kurzem auf seinen Ruhestand freute?

Ganz einfach. Es geht nicht mehr um das Wohl der Stadt und deren Bürgerinnen und Bürger. Es geht auch nicht mehr um die Lösung dringlicher Probleme. Es geht den politisch handelnden Akteure offenbar nur noch um Macht und die Absicherung von politisch gut bezahlten Posten.

Die Schwierigkeiten bei AL/Die Grünen und CDU sind aber nicht nur die völlig aufgebrauchte Personaldecke. Sachpolitisch geht derzeit in Rödermark erkennbar nichts. Also muss man sich durchwursteln, bis vielleicht irgendwann wieder politisch was geht. Roland Kern riskiert dabei nicht nur persönlich sehr viel. Er hat durch seine erneute Kandidatur der CDU mitten ins Herz gestochen und betreibt m.E. damit die „Kernspaltung der Koalition“.

Ich frage mich allerdings wo der Aufschrei der CDU bleibt? Ist sie damit einverstanden in zwei Jahren wieder zu wählen? Will man weitere zwei Jahre Bürgermeisterwahlkampf und damit politischen Stillstand in dieser Stadt?

Wer das will, wählt Kern. Wer das nicht will, hat Alternativen. Denn Wählern kann man nur empfehlen, dem Possenspiel ein Ende zu bereiten. Der CDU kann man nur raten, die bestehende Koalition mit AL/Die Grünen noch vor der Bürgermeisterwahl aufzukündigen. Das wäre dann als ein klares Signal an ihren Kandidaten Carsten Helfmann zu verstehen. Tut die CDU dies nicht, kann Helfmann eigentlich gleich in Eppertshausen bleiben und sich den weiteren Wahlkampf sparen. Denn dies müsste dann als klares Signal dahingehend verstanden werden, Jörg Rotter im Jahre 2019 nicht zu Gunsten der AL/Die Grünen kalt abzuservieren, sondern ihn zum Kronprinzen von Kern machen zu wollen. Das der Abgang von Kern und die Neuwahl eines 1. Stadtrat in 2019 zeitlich zusammen fallen, ist dabei natürlich kein Zufall.

Ich jedenfalls traue dem Wahlvolk in Rödermark die notwendige Intelligenz zu, dieses abgekartete politische Spiel zu durchschauen. Den Bürgern kann man nur raten, diesem Treiben ein Ende zu setzen und die richtigen Entscheidungen in der Wahlkabine am 5. Februar 2017 zu treffen.

Leserbrief zum Artikel „Bürgermeister für dritte Amtszeit“

Siehe auch
» 18.10.2016 So könnten INTERNE Gespräche ablaufen
» Zusammenfassung Bürgermeisterwahl 2017 in Rödermark.


Rödermark intern.
Haushaltszahlen
Zahlen zu den Haushalten ab 2011

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