Lavanthe: Das Herbst-Konzert des DTF diesen Freitag
Ein langer schmaler Weg: Lieder von Yunus Emre bis Aşık VeyselAm Freitag dieser Woche, dem 25. November, lädt der Deutsch-Türkische Freundschaftsverein Rödermark eV zu einem besonderen Musikereignis ein. Ab 20 Uhr – Einlass 19 Uhr – spielt die Gruppe Lavanthe aus Nürnberg in der Kelterscheune. Mit ihrer Performance zwischen Musik und Lyrik entführt Lavanthe das Publikum auf eine musikalische Reise von der Türkei über das Kaspische Meer bis nach Persien.
Deutsch-Türkischer Freundschaftsverein Rödermark lädt ein.
Rechte Ideen in der Mitte der Gesellschaft
Die Bundesrepublik ist eine moderne Gesellschaft und deshalb dynamisch und plural. Und sie ist ein Einwanderungsland. Beides führt dazu, dass sich auch die Bevölkerung dynamisch verändert. Extremistische Akteure unterlassen nichts, derlei Entwicklungen zu diskreditieren: Aus Unbehagen schüren sie Angst, Angst schafft Gewaltbereitschaft, und aus der Bereitschaft werden (Un)Taten. Was an den Rändern der Gesellschaft begann, dringt in deren Mitte vor.
Gesellschaftliche Vielfalt fordert manche Akteure heraus. Vor allem rechtsextreme Strategien nutzen alle medialen Möglichkeiten, die demokratisch verfasste liberale Gesellschaft propagandistisch anzugehen. Entsprechend ihrer Weltauslegung instrumentalisieren sie Dynamik als Bedrohung, Pluralität als Identitätsverlust, Einwanderung als Überfremdung u.s.f.
Dabei sind sie nicht erfolglos. Und werden so zu einer Bewährungsprobe für die Zivilgesellschaft wie auch für die Sicherheitsbehörden. Denn kontrollierte Provokation und strategische Polarisierung sind nicht (immer) strafrechtlich relevant. Trotzdem setzt sie gesellschaftlich „selbstzerstörerische Potenziale“ frei, das den Extremisten ein fruchtbares Umfeld für die Durchsetzung der eigenen Weltbilder schafft.
Über Ziele und Methoden im Bilde zu sein, senkt die „Ansteckungsgefahr“ erheblich. Deshalb lädt der DTF Rödermark zu einem informativen Themenabend ein: Erdogan Karakaya, wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Prävention Politisch motivierter Kriminalität (PMK) des Polizeipräsidiums Südosthessen (Offenbach am Main), setzt sich in seinem Vortrag „Rechte Ideen in der Mitte der Gesellschaft“ mit den Versuchen auseinander, immer mehr radikale, menschen- und Demokratie verachtende, frauen- und fremdenfeindliche und gewaltbereit machende Ansichten salonfähig zu machen: „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“
Termin ist dieser Freitag, 28. Oktober, um 19 Uhr (Einlass 18:30 Uhr). Ort ist die Kelterscheune Urberach, Häfnerplatz, Darmstädter Str. 18. Der Eintritt ist frei, und „verhungern und verdursten“ wird auch niemand.
Sonnige Gemüter, frisch gekürt: der neue Vorstand des DTF, v. l. n. r. Aylin Çavuş, Meryem Yağmur, Haydar Çavuş, Selin Karademir, Ufuk Çavuş, Karl-Heinz Oberfranz, Selahattin Karademir, Bayram Yağmur, Kamber Gök, Roland Kern, Rolf Schwerber, Hidir Karademir.
Deutsch-Türkischer Freundschaftsverein wählt neuen Vorstand:
Rückkehr zur Normalität und Aufbruch zu neuen Aktivitäten
Eine ganz normale Mitgliederversammlung, ohne Maske, aber mit üppigem Frühstück und ganz normalem Termin Mitte Mai, am gewohnten Ort im Schillerhaus: Genau das lockte die Vereinsmitglieder des Deutsch-Türkischen Freundschaftsvereins in ungewöhnlich großer Zahl zu Vorstandswahlen und Satzungsänderung. Wie abgeschüttelt die Lasten der vergangenen zwei Jahre – maskenlos, mit Handschlag begrüßt und bei bestem Wetter fanden sich über 40 % der Mitgliedschaft gut gelaunt zusammen.
War das ausgiebige Frühstück, diesmal reichhaltiger denn je, die Kür, folgte prompt die Pflicht der Formalien: Rechenschaftberichte, Kassenlage, Entlastung, Neuwahlen. Der Vorstandsbericht geriet Corona-bedingt knapp. Der Kassenbericht fiel entsprechend aus: ungewohnt wenig Aktivitäten, wenig Ausgaben, noch weniger Einnahmen.
Das kann und soll nun ganz anders werden. Der neu gewählte Vorstand, geleitet wie bisher von Selahattin Karademir, dem zwei gleichberechtigte Stellvertreterinnen, Meryem Yağmur und Aylin Çavuş, zur Seite stehen, ergänzt durch bewährte Kräfte – Schriftführer Karl-Heinz Oberfranz, Kassiererin Selin Karademir – gab einen kurzen Ausblick ins neue Geschäftsjahr, das aber endlich wieder das traditionelle Sommerfest auf der Bulau auf der Agenda hat, und das gleich im Doppelpack: zuerst am 4. Juni mit Gästen aus Hekimhan und dann solo am 10. Juli. Vor den Sommerferien zeigt der DTF erneut als Ableger des Türkischen Filmfestivals Frankfurt einen hochwertigen Streifen aus aktueller türkischer Produktion.
Wenn sich der neue Vorstand Ende Mai konstituiert hat und Tritt fasst, wird vor allem nach den Sommerferien vieles umgesetzt werden, was pandemie-gebremst nur Planung blieb. Dabei wird auch dem leicht erweiterten Beisitzer-Team mehr als Sitzfleisch abverlangt werden. Die nunmehr fünf Beisitzer sind Ufuk Çavuş, Hidir Karademir, Kamber Gök und Bayram Yağmur, alle bisher schon im Vorstand, und als Neuzugang Roland Kern, Ex-Bürgermeister und dem Verein schon lange fest verbunden.
Nach der fälligen Wahl der Kassenprüfer (Rolf Schwerber, Fedai Öztürk, Haydar Çavuş) musste noch die Satzung moderat modernisiert werden, sprich: Der Vereinszweck ist nun auf aktuellen Stand, alle der für diesen relativ kleinen Verein doch zahlreichen Tätigkeitsfelder sind nun erfasst und erneut und weiterhin Fundament seiner anerkannten Gemeinnützigkeit.
Der DTF ist im vierten Jahrzehnt seines Bestehens. Zeitweilige Befürchtungen, dies könne auch sein letztes werden, sind auch dadurch zerstreut, dass am Rande der Mitgliederversammlung fast zehn neue Eintritte zu vermelden sind, meist Jugendliche sogar, was den neuen Vorstand besonders erfreute.
Dank gut aufgelegter Teilnehmer und routinierter Versammlungsleitung konnte der alte und neue Vorsitzende die Versammlung um 12:30 schließen.
Poesie und Pandemie: DTF präsentiert die
Dichterin Safiye Can und ihre Lyrik
Fast zwei Jahre war auch der Deutsch-Türkische Freundschaftsverein Rödermark (DTF) dazu verdammt, in Vorstandsitzungen zu planen, dann zu verschieben, schließlich zu verwerfen. Doch dieser Herbst bringt die Wende – so wurde zum Türkischen Filmfestival Frankfurt wieder eine lokale Vorführung angeboten. Und mit einer hochkarätigen Lyrik-Präsentation meldet sich der Verein nochmals in der Öffentlichkeit zurück: Der DTF lädt ein zu einer Dichterlesung durch die Dichterin am Sonntag, dem 28. November, um 15 Uhr, in den Graf-Reinhardt-Saal der Kulturhalle Rödermark, Ober-Roden, Dieburger Straße 27, mit musikalischer Untermalung, bei freiem Eintritt und nur mit 2G, also für Geimpfte und Genesene.
Pressemitteilung 3.11.2020
Deutsch-Türkischer Freundschaftsverein mit neuem Vorstand
30 Jahre hätte der DTF sehr gerne in diesem Jahr gefeiert. Aber nicht nur dieses Zwischen-Jubiläum fiel dem blinden Viren-Wüten zum Opfer. Seit über einem halben Jahr konnte eigentlich nichts Geplantes mehr ins Werk gesetzt werden, trotz immer wieder hoffnungsvoll angesetzter Sitzungs- und Veranstaltungstermine. Die turnusmäßige Mitgliederversammlung wählte nunmehr vor zwei Wochen – auch dieser Termin seit März immer verschoben – dem Satzungsgebot gehorchend einen neue Vorstand. Der hat sich inzwischen auch konstituiert, versucht also reddie Vereinsarbeit wieder aufzunehmen.
Genauso überschaubar wie die derzeitigen Handlungsspielräume des Vereins waren auch die personellen Veränderungen, eher kleine Rochaden als große Wechsel. Zwar ist es seit langem Brauch, die Mitglieder mit einem üppigen Frühstücksbüffet zur Neuwahl des Vorstands zu locken, aber auch dies wäre durch kein zumutbares Hygienekonzept umsetzbar gewesen und wurde durch ein Minimalangebot an Erfrischungsgetränken ersetzt, ergänzt durch reichlich Desinfektionsmittel. Zwar wurde auch so die Beschlussfähigkeit problemlos erreicht. Aber eine freundschaftlich lockere Atmosphäre wie all die Jahre zuvor kam kaum auf.
Der Jahrestreff des DTF verlief meist doch in gewohnten Bahnen: Rechenschaftsberichte entgegen nehmen und diskutieren, Vorstand wählen, beides in Rekordtempo, Ausblick ins neue Geschäftsjahr gewähren, ein hochspekulatives Unterfangen. Die Vorstandsneuwahl ist geprägt durch personelle Kontinuität, was auf weiter routinierte Erledigung doch meist wiederkehrender Aufgaben hoffen lässt.
“Baskan” Selahattin Karademir berichtete über ein vom Start weg arbeitsreiches Geschäftsjahr, in dessen zweiter Hälfte das vielfältige Engagement dieses mit zurzeit knapp 70 Mitgliedern immer noch kleinen Vereins pandemisch bedingt arg ausgebremst wurde. Dass der Verein nach wie vor über kein eigenes Domizil verfügt, aber in der Vielfalt vorhandener, vor allem kommunaler
Räume immer ein Dach über dem Kopf für seine Angebote fand, spielte zum Ende des alten Geschäftsjahres kaum noch eine Rolle. Von vielen ehrgeizig geplanten Veranstaltungen war die einzige noch realisierte der Comedy-Abend mit Tan Caglar in Kooperation mit dem AZ Rödermark im Oktober. Nicht einmal das Sommerfest konnte über die Waldfestplatz-Bühne gehen, keine Ausflüge, keine Eltern-Seminare, keine Dichterlesungen, keine Ausstellungen, keine Ableger des jährlichen Frankfurter Türkischen Filmfestivals fanden statt. All das wird wohl dann in 2021 Wirklichkeit werden – fürwahr ein schwacher Trost.
Neuer Vorsitzender wurde der alte: Selahattin Karademir. In der Vereinsspitze gibt es einen Neuzugang: Zum stellvertretenden Vorsitzenden wählte das Vereinsplenum Mustafa Basak-Richter. Weitere Änderungen vollzogen sich eher als kleine Rochaden: Meyem Yagmur, bisher Beisitzerin, wurde ebenfalls stellvertrende Vorsitzende, und die bisherige Beisitzerin Selin Karademir übernahm die Kassenführung von Ezgi Çavuş, die aus dem Vorstand ausschied. Als Schriftführer setzt Karl-Heinz Oberfranz seine Arbeit weitere zwei Jahre fort und betreut auch die Presse. Zu Beisitzern wurden Kamber Gök, Hidir Karasdemir, Ufuk Çavuş und Bayram Yagmur gewählt, zu Kassenprüfern Hydar Çavuş und Roland Kern. Selahattin Karademir schloss nach einer knappen Stunde die kürzeste Mitgliederversammlung in der Vereinsgeschichte.
KHO
Bild: Der neu gewählte Vorstand des Deutsch-Türkischen Freundschaftsvereins übt sich in Maske runter, Luft anhalten, Maske auf . V.l.n.r.: Beisitzer Kamber Gök, Bayram Yagmur, Hidir Karademir, neuer Vize-Vorsitzender Mustafa Basak-Richter, Vize-Vorsitzende Meryem Yagmur, Schriftführer Karl-Heinz Oberfranz, Kassiererin Selin Karademir, Beisitzer Ufuk Çavuş, Vorsitzender Selahattin Karademir.
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