Frankfurt braucht Wohnraum. Urberach wirds richten.

Ein Segen, wenn man zum -Großen Frankfurter Bogen- gehört.
Ein Segen, wenn man zum „Frankfurter Bogen“ gehört.

Nachtrag
Zu dem Zeitpunkt, als dieser Artikel verfasst wurde, konnte man davon ausgehen, dass NUR Urberach zum Frankfurter Bogen gehören wird. So wie es jetzt aussieht, gehört GANZ Rödermark zum Frankfurter Bogen.
Scheinbar ist es völlig egal, welcher Punkt in einer Kommune innerhalb von 30 Minuten zu erreichen ist.


Einkaufen uns arbeiten in Frankfurt.
Wohnen in Rödermark 🙁

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Vorbemerkung. Ich berichte hier so, als wenn Rödermark die Vereinbarung bereits unterzeichnet hätte. Diese Form war falsch. Erst bei der HFuW Sitzung vom 29.04.2020 wurde von den Stadtverordneten die Zustimmung erteilt.
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Worauf können sich Investoren, Grundstücksverkäufer und Vermieter freuen?

Heute in der BamS.
In Deutschland explodieren die Mieten. Als Beispiel Frankfurt. Steigerung von 2009 zu 2019 um 44%. Von 70 aufgeführten Städten ist bei 14 eine höhere Steigerung zu verzeichnen.

Wie können Urberacher Vermieter (evtl. ganz Rödermark) davon profitieren, dass in Frankfurt die Mieten stark gestiegen sind?
Ein Teil von Urberach soll zukünftig zum „Großen Frankfurter Bogen“ gehören. Vermieter und Investoren werden sich mächtig freuen. Auch diejenigen, die noch ein freies Grundstück haben, können in naher Zukunft ganz andere Preise aufrufen als bisher. Steht Urberach auch vor einem Bauboom?
Ich bin auch sicher, auch die anderen Ortsteile von Rödermark werden davon profitieren, dass die Verwaltung der Stadt bis zuletzt für die Zughörigkeit Urberachs zum „Großen Frankfurter Bogen“ gekämpft hat. Nur einer großen Energieleistung ist es zu verdanken, dass man es noch gerade geschafft hat, auf den eigentlich schon abgefahrenen Zug aufzuspringen.

Als Stadt(teil) darf mit der Auszeichnung „Großer Frankfurter Bogen“ nur dann geworben werden, wenn man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb vom 30 Minuten das Frankfurter Zentrum erreichen kann. Urberacher brauchen deshalb keine Angst haben, vor verstärktem Straßenverkehr in ihrem „umgehungsfreien Ortskern“. Die Neubürger werden mit dem ÖPNV nach Frankfurt fahren. Ihre Kinder werden die städt. Kindergärten oder Ganztagsschulen in Rödermark aufnehmen. Natürlich sind weitere Kita-Plätze erforderlich. Neue Arbeitsplätze für Erzieher werden geschaffen. Evtl. muss auch noch ein neuer Kindergarten gebaut werden. Bestimmt wird der Vater des Gedankens „Al-Wazir„ Rödermark finanziell unter der Arme greifen und sich bei der Kita-Betreuung und an einem Kita-Neubau KRÄFTIG Geld zusteuern. Fördermittel gibt es nach einem Antrag. Sind es max. 100.000,00 €? Siehe weiter unten. Da wir in Rödermark wahrscheinlich aus Personalmangel (siehe bei Esel) den Antragsmarathon nicht durchstehen können, könnte ich mir vorstellen, dass man ein externes Büro beauftragen wird. Man kann nur hoffen, dass die in Rechnung gestellte Summe die Fördersumme nicht überschreiten wird.

Der „Große Frankfurter Bogen“ wird zum Jobmotor der Region.
Da Frankfurt wahrscheinlich nicht den benötigen Platz für die wohlbetuchten Neubürger bieten kann, wird man den „Großen Frankfurter Bogen“ mächtig bewerben

Gut getaktet. Zentral leben im Rhein-Main-Gebiet. In der Großstadt Frankfurt arbeiten und einkaufen und im idyllischen Urberach (Rödermark) wohnen. Im „Großen Frankfurter Bogen“ lässt es sich gut leben – Stadtleben inklusive: Kurze Wege zu Arbeit, Freizeit, Kultur und mehr. Oper und Schauspielhaus direkt vor der Tür. Ein Nachtleben auch nach 22.00h. Mit S-Bahn oder Regionalbahn in maximal einer halben Stunde vom Hauptbahnhof Frankfurt entfernt. usw. usw. usw. Für Rödermark werden davon einige Brösel überbleiben.

Rödermark wird dann auch ein erweitertes Werbeplakat entwerfen müssen. Zu dem – Rödermark ist als „Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte“ eine beispielhafte Kommune in der Rhein-Main-Region – könnte sich ein neuer Spruch hinzugesellen. Für die Zugehörigkeit zum „Großen Frankfurter Bogen“ wird man mit ähnlich blumigen Worten, wie dem zum „ausgezeichneten Wohnort“, einen neuen Text hinzudichten müssen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man durch die vielen Neubürger auch gewaltige Einnahmen hat. Grundsteuer, Einkommensteuer, bei den Tankstellen wird der Umsatz steigen, einige Besucher mehr im Badehaus und der Kulturhalle.
Aber wirkt sich der „Große Frankfurter Bogen“ auch auf Arbeitsstellen in Rödermark aus? Wohl kaum. Man kann sogar feststellen, dass in Rödermark geplante Gewerbeflächen in Wohnbauflächen umwandelt werden. Siehe Odenwaldstraße und auch Kapellenstraße. Wir bekommen kein Gewerbe, aber dafür junge Familien. Die arbeiten dann in Frankfurt und brauchen in Rödermark kostenfreie Kita-Fläche und Erzieher. Aber mehr Fläche für Gewerbetreibende? Rödermark verliert Gewerbetreibende z.B. an Eppertshausen. AC-Motoren. 80 Mitarbeiter. Lederwaren Jacobs GmbH ebenfalls an Eppertshausen. Wertvolles Gelände in Rödermark wird für Mietlager und Gerüstelagerfläche genutzt. Ob man da auf 500 qm benötigte Fläche einen Mitarbeiter eingestellt hat?

Steuer und Gebühren.
Wenn die Neubürger einen Hund haben, müssen die sich auf verdammt hohe Hundesteuer einstellen. Aber ich denke, dass dürfte die wohl kaum interessieren. Wie sieht es mit Grundsteuer und Müllgebühren aus? Bescheide für die Müllgebühren sind raus. Die Gebühren haben sich nicht verändert. Was ist mit der Grundsteuer? Da Rödermark im Kreis Offenbach mit der Grundsteuer B schon einen Spitzenplatz belegt, können die Neubürger sich auch bestimmt darauf einrichten, dass die Stadt diesen Posten nicht bzw. in ferner Zukunft nur ganz maßvoll anheben wird. Eine Planungssicherheit für die Neubürger.
Nachdenklich stimmen mich zwei Sachen. Erstens. Über die Grundsteuer haben wir noch keine Informationen erhalten. Zweitens. Der Doppelhaushalt 2020/2021. Im kommenden Jahr sind Kommunalwahlen. Da will man sich in 2021 bestimmt nicht mit einer Steuererhöhung rumschlagen müssen. Da könnte man denken, die denken lieber in 2020 die Grundsteuer erhöht und bei der Kommunalwahl in 2021 ist alles vergessen.
Aber bald werden wir mehr wissen. 🙁 Warten wir es ab.

Zuschüsse. Hat Al Wazir nur für den „Großen Frankfurter Bogen“ oder für das Land Hessen die Regierungserklärung abgegeben?

Aus der Regierungserklärung: Wir werden auch die Städtebauförderung – derzeit über 100 Mio. Euro im Jahr – verstärkt auf Innenentwicklung und Wohnen ausrichten. Für Investitionen in dem „Großen Frankfurter Bogen“ können wir aus den Programmen der Städtebauförderung und dem Landesprogramm „Nachhaltiges Wohnumfeld“ insgesamt 75 Millionen Euro bis zum Ende der Legislaturperiode zur Verfügung stellen. Damit können die Kommunen Brachflächen, Baulücken und neues Bauland erschließen und ihre Infrastruktur zukunftsfähig entwickeln. Sind die Mittel nicht bei 100.000,00 gedeckelt? Siehe Seite 6

Großer Frankfurter Bogen
Großer Frankfurter Bogen

Ohne Zugehörigkeit zum „Großen Frankfurter Bogen“ sind in Rödermark OBER-RODEN auf der Dieburger Straße 5 Wohnungen als Sozialwohnungen geplant. Siehe hier mehr dazu.
Nachtrag. Laut Printausgabe Offenbach Post werden es wohl 10 Sozialwohnungen geen.

Siehe auch
» 17.01.2020 Großer Frankfurter Bogen. Urberach gehört dazu.

08.09.2022 Fankfurter Bogen. Zuschuss 100.000,00 Bau Dieburger Straße Ober-Roden. OP Printausgabe


Rödermark intern.
Haushaltszahlen
Zahlen zu den Haushalten ab 2011

4 Replies to “Frankfurt braucht Wohnraum. Urberach wirds richten.”

  1. „Die Neubürger werden mit dem ÖPNV nach Frankfurt fahren.“ ist angesichts der „kurzen“ Taktung der Dreieichbahn für Urberach eine wirklich gute Satire… 😉

  2. Ich sehe das so wie Sie. In Rödermark wird man mit steigenden Mieten und Grundstückspreise zu rechnen haben.
    Die anderen Vorteile muss man nachvollziehbar erklärt bekommen.

  3. Wo jetzt die neue Wohnanlage geplant ist, verschwindet dann nicht ein Stück Gewerbefläche?
    Tauscht man da nicht Einnahmen (Gewerbesteuer) gegen Ausgaben (Kita, Schule, etc.) ein?

  4. Willkommen in der Planwirtschaft. In der PDF mit dem Landesprogramm steht nichts über das Gewerbe, sondern nur das übliche Nachhaltigkeitsgeschwurbel. Die Mieten explodieren überall, weil die Nachfrage größer ist als das Angebot. Dazu kommen Bürokratiekosten. Kosten für Fördermittel für zig Programme, die immer darauf hinauslaufen, dass das Gewerbe geschrumpft wird, überall Grünzeugs und „Erneuerbare“ hinkommen, und die Bewohner sich zum Ausgleich in der Gemeinschaft engagieren sollen. Das ist künstliche Verknappung, die allerdings ab irgendeinem Punkt dazu führen wird, dass sich die Menschen wieder stärker in der Gemeinschaft engagieren müssen, um überleben zu können. Siehe die DDR, bevor die Mauer wegmußte. Sozialismus und Planwirtschaft hat noch nie funktioniert.

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