Hessenkasse. Rödermark hat den Bewilligungsbescheid

Schulden. Rödermark braucht wieder Hilfe.
Schulden. Rödermark braucht wieder Hilfe.

Jetzt ist es amtlich. Die hoch verschuldete Stadt Rödermark ist unter den „zweiten Rettungsschirm“ geschlüpft. Bei dem ersten Rettungsschirm waren es ca. 12 Mio. Euro Schulden, die den Rödermärkern abgenommen wurden. Alle Hessen haben die Schulden übernommen. Als Gegenleistung wurde von Rödermark ein ausgeglichener Haushalt eingefordert. Grundsteuer B Erhöhungen in nicht unerheblicher Höhe waren die Folge. Auch andere Steuern wie Hundesteuer, Gewerbesteuer und Spielgerätesteuer sowie Gebühren wurden angehoben.

Jetzt kommt der „zweite Rettungsschirm“, die Hessenkasse. Damit wären wir knapp 28 Mio. € an weiteren Schulden los. Auflagen, einen ausgeglichenen Haushalt aufzuweisen, bleiben bestehen. Was schmerzhaft ist, es kommt zusätzlich (also anders als beim Rettungsschirm I) eine Tilgungsrate pro Bürger (egal ob Baby oder Greis) von 25,00€ auf uns zu. Ob der kommende Haushalt der Stadt die Belastung von ca. 700.000,00 € plus 1.000.000,00 € für die grundhafte Sanierung der Straßen ohne Grundsteuererhöhung stemmen kann, bleibt abzuwarten.

Für die Teilnahme an der Hessenkasse gab es für die hoch verschuldete Stadt Rödermark keine Alternative. Die Alternativen ergeben sich erst bei der kommenden Kommunalwahl. Die Rödermärker haben es dann in der Hand, über den Wahlzettel die ausgetretenen Wege für ein besseres Rödermark zu verlassen. Frischer Wind würde der Stadt guttun.

Steuererhöhungen
Grundsteuer B in Rödermark.
Grundsteuer bis 31.12.2006 190%
» Grundsteuer ab 01.01.2007 330%
» Grundsteuer ab 01.01.2013 450%
» Grundsteuer ab 01.01.2015 540%
Gewerbesteuer von 350 auf 380 Punkte
Hundesteuer von 60,00 € auf 120,00 € erhöht.

Erstaunlicherweise brauchen nicht alle Kommunen den Rettungsschirm „Hessenkasse“ in Anspruch zu nehmen. (Z.B. Eppertshausen mit Bürgermeister Carsten Helfmann braucht keine Hilfe.)
Siehe: Hessenkasse. Weniger hilfsbedürftige Kommunen als gedacht.

Siehe auch
» Bescheide – Auftakt in Dietzenbach 


Rödermark intern.
Haushaltszahlen
Zahlen zu den Haushalten ab 2011

5 Replies to “Hessenkasse. Rödermark hat den Bewilligungsbescheid”

  1. Wissen Sie, ich habe im Hinterkopf immer diesen Gedanken, dass Rödermark wirtschaftlich unbedingt expandieren müßte – dass mehr dafür getan wird, dass sich mehr Unternehmen niederlassen, dass mehr Geld hierherfließt, die Infrastruktur nicht nur erhalten, sondern darüber hinaus verbessert wird und sich im Zuge dessen auch mehr Menschen hier ansiedeln, weil Rödermark was zu bieten hat, weil sich überregional herumspricht was für eine klasse Lebensqualität einen hier erwartet.

    Aber mit Blick auf Eppertshausen ist die Wahrheit vielleicht einfach die, dass Rödermark im Prinzip so bleiben könnte, wie es ist, wenn da nicht die unerbittlichen Schuldenmacher wären – und mit Blick auf Kompass, Gymnasium und Flächenplanung nicht die, denen die Zukunft dieses Ortes ganz am Allerwertesten vorbeizugehen scheint. (Das heißt natürlich mit Ausnahme all der Klimaschutzmaßnahmen (von denen ein Teil der Schulden ja herkommt), obwohl selbst der IPCC zugegeben hat, die Zahlen an die politischen Vorgaben angepasst zu haben, anstatt die Politik an die Zahlen.)

  2. Unvollständig. Es gäbe noch mehr zu schreiben.

    Was ist für Rödermark gut? Wachsen. Stillstand. Schrumpfen

    Stillstand und Schrumpfen ist Rückschritt.
    Wachsen kann teuer werden.

    Zurzeit ist Wachsen angesagt. Es wird für die Einwohner in Rödermark immer schwerer, Kulturhalle, Badehaus, Schillerhaus, Bürgertreffs, Stadtfeste und vieles andere an freiwilligen Leistungen zu finanzieren. Hinzu kommen Straßen, Schuldenabbau, gestiegene Abgaben an den Kreis. Nicht auszudenken, wenn die Zinsen steigen. Gut, für 28 Mio. brauchen wir keine mehr zu zahlen.

    Neue Bürger helfen, die Kosten auf weitere Schultern zu verteilen. Stimmt das? Welche Kosten kommen durch Neubürger auf die Stadt zu? Es müssen dann evtl. weitere Kita-Plätze und Personal zur Verfügung gestellt werden. Bei Neubaugebieten kommen neue Straßen hinzu, die man instand halten muss. Schafft das die Kläranlage noch? Verkraften unser Abwasserkanäle weitere Hausanschlüsse? Müssen vorhandene Straßen ausgebaut werden? Auspendler finden schon heute schwer Parkplatz an der S-Bahn.
    Hätten wir mehr Firmen, hätten wir auch mehr Arbeitsplätze, mehr Gewerbesteuer und evtl. weniger Auspendler. Vandalismus zwingt uns zur Personalaufstockung. Usw.

    Was meiner Meinung nach wünschenswert wäre.
    Noch nicht benannte Flächen, die als Gewerbefläche ausgewiesen werden können, erschließen. Flexibel auf Wünsche von Investoren reagieren. Ich denke da an EDEKA. Gewerbe hilft, die Belastung der Bürger durch die Gewerbesteuer zu senken. Gut, Straßen sind auch hier notwendig.

    Und jetzt wird man mich erschlagen.
    Wohnbebauung ganz sensibel planen. Neue Grundstücke zur Wohnbebauung bevorzugt an gebürtige Rödermärker. So nebenbei, diese Auflagen gab es schon mal. Grundstücke verstärkt durch die Stadt mit Wohnungen bebauen (sozialer Wohnungsbau). Wer zwei Jahre in Rödermark wohnt, kann sich bewerben. Ich glaube, in Wien wird das so praktiziert. Mit den in Rödermark vorhandenen Flächen können wir der Wohnungsnot im Frankfurter Speckgürtel nicht viel entgegensetzen. Konzentrieren wir uns auf Rödermark.

    Mich erinnert das ein wenig an SimCity. Ich kenne zwar nur die erste Version, aber ein Wachstum einer SimCity Stadt endet immer mit einer Katastrophe.

    Schauen wir auf 2019. Da wird sich für Rödermark Großes tun. Wenn ein ungeeigneter Bürgermeister gewählt wird, wird Rödermark schwere Zeiten entgegen gehen.

    Gewerbesteueransatz 2018 von 11.470.050 € abzüglich Umlage von 2.052.500 €
    Grundsteueransatz 2018 ca. 5.5 Mio. €
    Gemeindeanteil an der Einkommensteuer. Ansatz 2018 ca. 18 Mio. €

  3. Alles halb so wild. Uns geht es doch gut. Wir sollten uns doch besser um die wichtigen Themen Gedanken machen. Ich nenne da z.B. das Bienensterben!

  4. @admin:

    Rödermark muß wachsen, weil die Einwohnerzahl wächst.

    Die Idee – neue Grundstücke zur Wohnbebauung bevorzugt an gebürtige Rödermärker – finde ich insofern gut, als auf diese Weise gebürtige Rödermärker weniger fürchten brauchen verdrängt zu werden. Zwei Jahre erscheinen mir zu kurz, ich kann aber keine andere Zahl nennen.

    Sozialer Wohnungsbau: im Unterschied zu Sputzen wie Friedensfesten, können Kredite mit den Mieten abbezahlt werden und haben sicherlich einen längeren friedenserhaltenden Effekt als ein Fest.

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