RIP. Gestaltungssatzung.

Vor etwas mehr als zwei Jahren geboren von dem unbefleckten Mehrzweckraum der Halle Urberach. Die Väter, vier an der Zahl, wurden unterstützt von 41 Knechten.
 
Nach der schmerzfreien und ohne Komplikation verlaufenden Geburt wurde sie gleich ihrem Adoptivvater zur weiteren Ausbildung übergeben. Dieser kümmerte sich dann auch ganz reizend um den jüngsten Spross. Dieser (jüngste Spross) sollte zum Messias des Ortskern-Ober-Roden herangezogen und ausgebildet werden.
 
Nichts war zu teuer. Es wurden Professoren zu ihrer Erziehung hinzugezogen. Sie wurde von Gruppen in Einzelunterricht auf die kommenden Aufgaben vorbereitet. Es wurde ein dickes Buch angefertigt, welches die Objekte aufzeigt, an dem sie geschult wurde. Sie lernte das Hessische Baugesetz auswendig. Es wurden, so wie es sich für einen Messias gehört, Gebote aufgestellt.
 
Von dieser Erziehung und von dem, was da heranwächst, wurde den betroffenen Bürgern der Stadt nicht so richtig bekannt gegeben. Darunter hatte sie zu stark zu leiden. In ihren jungen Jahren litt sie schon unter starken Depressionen.
 
Auch die Tatsache, dass keiner ihrer Väter sich nach der Geburt einmal intensiv mit ihr beschäftigt hat, stimmte sie sehr traurig. Trotz vier Väter und weiteren 41 Knechten kam sie sich vor wie ein Waisenkind. Keiner fragte mal nach, wie es ihr denn so geht.
 
Ihre Väter haben in der Adoptivurkunde vermerken lassen, dass ihr neuer Vater dafür Sorge zu tragen hat, sie der Öffentlichkeit vollumfänglich vorzustellen. Wie sich später herausstellte, ist das wohl nicht so geschehen. Aber sie macht nicht nur ihren Adoptivvater dafür verantwortlich.
 
Warum haben ihre vier Väter und die 41 Knechte nicht einmal ihren Adoptivvater zu Einhaltung seiner Pflichten aus der Adoptivurkunde hingewiesen?
 
Aber die knallharte und sehr teure Ausbildung ließ meisten keine Zeit zum Nachdenken.
 
Dann, Ende 2010 wurde sie von ihrem Adoptivvater zu einem gemeinsamen Essen in seine Residenz nach Urberach eingeladen. Nach dem üblichen Stammessen in Urberacher Privathaushalten (wenn sich Besucher angesagt haben) „Ewe hou mer abgeroumt *1)“ setzten sie sich ins Wohnzimmer und bei einem schönen Glas Rödermärker Streuwiesen Apfelwein offenbarte der Adoptivvater ihr die Zukunft.

Du wirst jetzt ganz offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt und bekommst einen Platz für alle Zeiten in der Stadtverwaltung von Rödermark.

Sie hat sich riesig darauf gefreut. Die Ausbildung ist vorbei und sie wird einen von allen anerkannten Platz in der Verwaltung bekommen. Da hat sich jeder Euro, den die Ausbildung gekostet hat, gelohnt. Alle Mühen und Entbehrungen der letzten zwei Jahre waren vergessen. Die wunderschöne und auch bestimmt sündhaft teure Dokumentation ihres Heranwachsens, wird der Bevölkerung auch sicherlich gefallen.
 
Was dann geschehen ist, hat sie dann wahrscheinlich in den Suizid getrieben. Plötzlich wendeten sich drei von vier Vätern von ihr ab und wünschten, sie wäre nicht geboren worden. Auch fast die gesamte Verwandtschaft wollte nichts mehr von ihr wissen. Obwohl sie bei der Verwandtschaft/Knechten nicht sicher war, ob diese sie überhaupt noch kennt.
 
Die Bevölkerung lehnte sie durchweg ab. Ein Großteil der Bürger lehnten sie ab, ohne sie überhaupt zu kennen. Sie bekam auch nicht die Möglichkeit ihr Wissen und die Vorteile den betroffenen Bürgern darzulegen. Ihr wurde ganz klar gesagt, in dieser Stadt ist kein Platz für dich. Schleich dich.
 
Völlig alleine und plötzlich von allen verhasst ist sie dann einsam am 27.01.2011 verstorben. Ihre Ruhestätte hat sie im Archiv des Rathauses gefunden. Direkt neben den reservierten Plätzen Badehaus und Mühlengrund.
 
1*) Eben haben wir abgeräumt


Rödermark intern
Wann wird die Verwaltung damit beginnen, ihren EIGENEN Auftrag und von den Stadtverordneten mit Mehrheit beschlossen, ein Sonder- und Gewerbegebiets nördl. der Germania zu ermöglichen, umzusetzen. Prüfung eines Sonder- und Gewerbegebiets nördl. Germania
Der Beschluss erfolgte am 9.02.2021. Irgendein Fortschritt ist für mich nicht zu erkennen.

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One Reply to “RIP. Gestaltungssatzung.”

  1. Mal etwas anders dargestellt. Sehr gut.

    Zu der OK-Gestaltung.
    Das was da im vorfeld an volksvehetzung getrieben wurde ist gelinde gesagt unter aller sau gewesen. Selbst Herr A.M. trieft vor unwissenheit. Mit seinen dummen sprüchen und falschen tatsachenbehauptungen hat er die anwohner auf seine seite ziehen können.
    Ich wünsche meinen mitbürgern im OK das irgendwer einmal die jetzt gegebenen möglichkeiten voll ausschöpft. das wird ein spass.