Das Bürokratiemonster wird trotz besserer Vorschläge eingeführt. Da wundert es nicht mehr, warum die Verwaltung überlastet ist und immer mehr Mitarbeiter benötigt.

Schottergärten. Das Bürokratiemonster kommt zum Zug
Schottergärten. Das Bürokratiemonster kommt zum Zug

Das Bürokratiemonster der Stadt Rödermark wird bei OP-Online mit folgenden Worten kurz erklärt.

Neun eng beschriebene DIN A4-Seiten mit zehn Punkten und 41 Unterpunkten: Die „Ergänzten Richtlinien zum Förderprogramm der Stadt Rödermark zu Begrünungs- und Entsiegelungsmaßnahmen“ sollen Hausbesitzer animieren, Schotter- und Betonpflastergärten aufzubrechen. Quelle: OP-Online

Es ist etwas Einfaches geplant.
Man will in Rödermark einen Anreiz schaffen, vorhandene Schottergärten zurückzubauen. Über ein Förderprogramm werden insgesamt 30.000,00 Euro bereitgestellt. Haushaltsgenehmigung vorausgesetzt.
Die Vorgehensweise wird in Richtlinien beschrieben. Bis zu 5.000 Euro Zuschuss sind möglich. Die Absicht ist gut. Aber die Umsetzung. 🙁 🙁 Neun eng beschriebene DIN A4-Seiten mit zehn Punkten und 41 Unterpunkten 🙁 🙁

Trotz der 9 Seiten vermisse ich
die zwingende Vorgabe darüber, welche Pflanzen zu pflanzen sind. Buchsbaum oder Kirschlorbeer mit Rindenmulch drumherum würde ausreichen. Es kann aber auch sein, dass dies so gewollt ist.
Unter §6 standortgerechte Pflanzen und Pflanzmaßnahmen, die sich positiv auf die Artenvielfalt auswirken (heimische Pflanzenarten bzw. Wildformen sind vorzugsweise zu verwenden)
Schottergärten sollten weg, ganz klar, aber dafür sollten insektenfreundliche und vor allem wassersparende Pflanzungen gefördert werden und nicht jede x-beliebige Bepflanzung mit ausländischen Pflanzenarten, die dann im Sommer jeden Tag stundenlang bewässert werden müssen.

Richtlinien.
Ob die in der Aktenmappe zur StaVo hinterlegten Richtlinien die sind, die beschlossen wurden, kann ich nicht sagen.
Wenn ich es bei der Stadtverordnetenversammlung (StaVo) richtig mitbekommen habe, könnte es eine etwas andere Fassung geben. Da der Stadtverordnetenvorsteher es nicht für nötig befindet, die wenigen Zuhörer mit den aktuellen Unterlagen zu versorgen, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob sich in der Aktenmappe zur StaVo die aktuellen Richtlinien befinden.
Nach der mir vorliegenden Fassung gehe ich davon aus, dass die Zielgruppe nur diejenigen sein dürften, die sehr große Schottergärten renaturieren wollen. Für kleinere Flächen dürften die gesetzten Forderungen nur schwer zu erfüllen sein.

Warum stellt man den wenigen Zuhörern nicht die geänderten Vorlagen zur Verfügung?
Kaum zusätzliche Arbeit. Der Aufwand, der zu leisten wäre, wäre das Bereitlegen weniger Kopien der aktuellen Fassungen. Man sollte die wenigen Zuhörer als anwesend betrachten und nicht einfach ignorieren. Man muss sich nicht wundern, warum sich nur 0,11% der Wahlberechtigten für die Stadtverordnetenversammlung interessieren.
Mit aktuellen Unterlagen würden die wenigen Zuhörer auch in die Lage versetzt, zu verstehen, worüber gerade abgestimmt wird.

Aber egal. Das Bürokratiemonster wurde verabschiedet. Die bürgerfreundlichere Fassung verschwindet im Papierkorb. Schade.
Zum Vergleich: Förderrichtlinie zum Rückbau von Schottergärten im Stadtgebiet Rodgau. Auf NUR 3 Seiten.
» Richtlinien zum Förderprogramm der Stadt Rödermark für Begrünungs- und Entsieglungsmaßnahmen
Nicht sichergestellt, dass es sich um die finale Fassung handelt.



Leblose Schottergärten blitzschnell in -blühende Oasen- verwandeln.
Leblose Schottergärten blitzschnell in „blühende Oasen“ verwandeln.

Was mich bei den vielen „Runden Tischen“, Steuerungsgruppe, Fokusgruppen, Taskforce verwundert. Hat man nicht schon vor einigen Jahren eine Initiative ‚Natur zurück in die Stadt‘ gegründet? Siehe: NABU Rödermark sagt sog. Schottergärten den Kampf. Gab/gibt es da nicht das Stadtleitbildprojekt L(i)ebenswertes Rödermark. Siehe auch: „Kranichkreisel“ – Wer schmückt sich da mit fremden Federn?

Wie kann es sein, dass bei derart viel Kompetenz bei den mitarbeitenden Bürgern, es zu einer derart schlechten Umsetzung eines guten Projekts kam?

Es könnte so einfach sein.
§1 An die Stadt: Foto und QM angeben.
§2 Stadt zahlt: Pro QM 10,00€ max. 2.500,00€
§3 Fertig.
Hier: Blitzschnell eine Schotterfläche in eine blühende Oase verwandeln.

Die ausgeschriebenen 30.000,00 € würden so für 3.000 QM Schottergärten reichen, die umgestaltet werden könnten.



Es gibt andere Städte, die gleiches mit nicht so hochkomplexen Förderrichtlinien erreichen wollen.

Nachtrag: Siehe auch
» FDP setzt sich erfolgreich für weniger Bürokratie ein!


Rödermark intern.
Haushaltszahlen
Zahlen zu den Haushalten ab 2011

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