Kosten für den Biomüll / Bioabfall

Rödermark. Kosten für den Biomüll / Bioabfall

Die Kosten für den Biomüll / Bioabfall ab 2015 mehr als doppelt so hoch.
Von 0 auf 140 in 6 Monate?

Die Bürger können im kommenden Jahr wohl mit steigenden Kosten für die Müllbeseitigung rechnen. Wie hoch ist die Steigerung genau? Wie wird die Gebühr berechnet? Darüber kann man nur spekulieren. Aber man sollte schon mal darüber spekulieren, damit man zur rechten Zeit die richtigen Fragen hat.

Nehmen wir einmal an, bei der Abrechnung (Gebührenbescheid) bleibt alles so wie es ist. Natürlich nicht die Beträge. Für die meisten Bürger wird sich dann „NUR“ der Betrag für den Restmüll erhöhen, weil dort zurzeit die Kosten für den Biomüll (Braune Tonne) enthalten ist. Für den Bürger also vollkommen intransparent. Diejenigen, die bisher unterschiedliche Müllgefäße (Biotonne, Restmülltonne) haben, sehen die Steigerung auf ihrem Gebührenbescheid. (Siehe auch hier)

Was passiert aber, wenn die Stadt Rödermark die Gebühren für den Biomüll / Bioabfall transparent ausweisen würde? Die entsprechende Zeile ist in der Gebührenabrechnung ja schon enthalten. Lesen Sie einmal in der Abfallsatzung der Stadt Rödermark nach:

Der Anschluss an die getrennte Bioabfalleinsammlung ist freiwillig.

Ich hoffe, ich habe auf der Webseite der Stadt Rödermark die aktuelle Satzung erwischt.

Würde jetzt der Betrag für den Biomüll / Bioabfall separat ausgewiesen, könnte man sich als Bürger überlegen, den Betrag einzusparen, indem man NICHT mehr an der „Bioabfalleinsammlung“ teilnimmt. So wie ich den Text aus dem „Kreislaufwirtschaftsgesetz“ verstehe, ist die private Entsorgung von Biomüll zulässig.

Da ich mir NICHT vorstellen kann, dass die Stadt ein Interesse an der „Eigenkompostierung“ hat, wird man die Voraussetzung/Zulassung für eine Eigenkompostierung sehr hoch ansetzen. Oder man ändert (wenn es geht) die Müllsatzung entsprechend.

Ich denke, hier haben die Stadtverordneten einiges zu prüfen. Insbesondere die Entsorgung von Biomüll / Bioabfall mittels Eigenkompostierung könnte Einsparungen für die Bürger bedeuten.

Was da auf uns Bürger zukommt. Wir brauchen ca. 200.000,00 Euro pro Jahr mehr für die  Kostendeckung Kindergarten. Ich denke, hier haben die Stadtverordneten einiges zu prüfen. Freiwillige Gehaltsanhebung für das Kindergartenpersonal. Wir werden wohl eine wie auch immer geartete  Straßenbeitragssatzung bekommen.  Wie gesagt, die Müllgebühren werden über kurz oder lang angehoben. Dann steht noch im Raum, die Grundsteuer B erneut anzuheben. Kindergartengebühr steigt  bis zum Kindergartenjahr 2018/19 linear jährlich um 3%. Die Friedhofsgebühr wurde bereits angehoben. Die Hundesteuer verdoppelt und die Grundsteuer B wurde in 2013 um 120 Punkte angehoben. Gebühren für die Hallennutzung wurde erhöht. Die Spielapparatesteuer wurde angehoben. Neue Gebührensatzung bei der Feuerwehr. Wir hätten da noch die Grundsteuer A sowie die Gewerbesteuer. Beide Steuersätze wurden nach dem Beitritt zum Rettungsschirm noch nicht angehoben.

Auszug: Kreislaufwirtschaftsgesetz
§ 17 Überlassungspflichten

(1) Abweichend von § 7 Absatz 2 und § 15 Absatz 1 sind Erzeuger oder Besitzer von Abfällen aus privaten Haushaltungen verpflichtet, diese Abfälle den nach Landesrecht zur Entsorgung verpflichteten juristischen Personen (öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger) zu überlassen, soweit sie zu einer Verwertung auf den von ihnen im Rahmen ihrer privaten Lebensführung genutzten Grundstücken nicht in der Lage sind oder diese nicht beabsichtigen. [..]
Quelle: dejure.org

 

Private Haushalte müssen ihre gesamten Haushaltsabfälle grundsätzlich den Kommunen als öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger überlassen. Privathaushalte sind aber berechtigt, ihre Abfälle auf dem eigenen Grundstück zu verwerten (Beispiel: Eigenkompostierung). Die private Entsorgungswirtschaft hat wie bisher die Möglichkeit, sich im Rahmen von Ausschreibungen durch die Kommunen an der Entsorgung von Haushaltsabfällen zu beteiligen. Quelle: bmub.bund.de

 

Die Voraussetzungen für eine Eigenkompostierung und damit den Verzicht auf die Biotonne sind in der Abfallsatzung der Stadt Offenbach geregelt. Prinzipiell kann eine Befreiung vom Anschluss und Benutzerzwang der Biotonne erfolgen, wenn eine Eigenkompostierung aller anfallenden Bioabfälle beantragt und nachgewiesen wird. Quelle: Offenbach.de
Biotonne in Offenbach

Kosten Biotonne Offenbach
Kosten Biotonne Offenbach

[..]Der Satzungsgeber muss durch die Gebührenregelung einen Anreiz zur Trennung der Abfallfraktionen geben; die Gebührenregelung soll die Akzeptanz der Bioabfalltonne bewirken; die Eigenkompostierung darf nicht verboten oder unzumutbar erschwert werden; dem Bürger darf nicht über einen „finanziellen Anschlusszwang“ eine Biotonne aufgezwungen werden.[..]Quelle: Juraforum.de

Siehe auch
Gebührenbefreiung Eigenkompostierung
Gebührenbefreiung
» 27.08.2014 Rödermark Entsorgung Bioabfall kostenlos?
» Ausschreibung


Rödermark intern
Wann wird die Verwaltung damit beginnen, ihren EIGENEN Auftrag und von den Stadtverordneten mit Mehrheit beschlossen, ein Sonder- und Gewerbegebiets nördl. der Germania zu ermöglichen, umzusetzen. Prüfung eines Sonder- und Gewerbegebiets nördl. Germania
Der Beschluss erfolgte am 9.02.2021. Irgendein Fortschritt ist für mich nicht zu erkennen.

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Denkbares Interview mit einem illegalen Müllentsorger

Müllumladestelle an der B45. Denkbares Interview mit einem illegalen Müllentsorger. Müllplatz
       04.10.2014 – ( S )

Denkbares Interview mit einem illegalen Müllentsorger an der B45

Wenn ich einen der illegalen Müllentsorger antreffen würde und wäre dieser bereit zu einem Interview, wäre der folgende Artikel denkbar.

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Dem „Blog für Rödermark“ ist es gelungen, einen Grund für die Vermüllung am Parkplatz der B45 aufzudecken.
Mir ist auf dem Parkplatz ein Kleinlaster aufgefallen. Die Ladefläche war ungenügend mit einer Plane abgedeckt. Man konnte aber erkennen “Hier handelt es sich um Müll“. Ich habe den Fahrer angesprochen. Auf dem Parkplatz war er nicht bereit, sich meinen Fragen zu stellen, versprach aber, sich mit mir treffen zu wollen.

Das war jetzt der Fall. Hier das Interview.

F: Entsorgen Sie auf der B45 Müll?
A: Ja.

F: Sie waren mit einem Kleinlaster dort. Haben Sie privat soviel Müll?
A: Nein. Ich betreibe die Müllentsorgung für Leute, die sich teure Restmüllentsorgung nicht mehr erlauben können oder Sperrmüll entsorgen wollen, der nicht abgeholt wird. Meine Fahrzeugflotte besteht übrigens  nicht nur aus dem von Ihnen gesehenen Kleinlaster.

F: Teure Restmüllentsorgung. Was meinen Sie damit?
A: Es gibt Kommunen, die haben in ihrer Gebührenordnung nur 13 x die Restmüllentsorgung vorgesehen. Jede weiter Leerung kostet mindestens 6,00 Euro. Bei mir z.B. nur 3,00 Euro. Im Abo nur 2,50 Euro.

F: Wenn die Leute sich eine legale Müllentsorgung nicht leisten können, wieso bezahlen die Ihnen 3,00 Euro? Warum werfen die den Müll nicht einfach in den Wald?
A: Fangen wir mit der „Selbstentsorgung“ an. Natürlich werfen viele Ihren Müll nicht in die Restmülltonne. Auf dem Weg zur Arbeit gibt es einige Müllbehälter, die man nutzen kann. Auch Müll aus dem fahrenden Auto werfen wird gerne praktiziert. Die Müllcontainer der Arbeitgeber werden genutzt. Wie Sie sehen werden schon viele Möglichkeiten genutzt, um die legale Restmüllentsorgung zu reduzieren.  Der wöchentliche Ausflug mit Abfalltüten in den Wald wird noch gescheut. Die Gefahr ertappt zu werden ist zu hoch. Die Hemmschwelle wird bei steigenden Kosten natürlich sinken. Jetzt komme ich. Jetzt wird mein Dienst in Anspruch genommen. Motto. Aus den Augen aus dem Sinn. Mir doch egal, wohin der den Müll bringt.

F: Was meinen Sie mit „wird beim Sperrmüll nicht mitgenommen“.
A: All die Ausnahmen hier aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Ich sage nur „Ich entsorge kostengünstig alles. Würde es Atommüll in privaten Haushalten geben, würde ich auch diesen entsorgen.“

F: Sie müssen aber zugeben, dass aus vielen Gründen Ihr Geschäft nicht akzeptiert werden kann.
A: Ach ja? Nur, weil man den Dreck sieht? Größer Abfallbehälter, würden Abhilfe schaffen. Oder, einfach in einer Ecke einen Platz mit Sichtschutz einrichten.

F: Nein. Nicht nur wegen des Drecks, den man dann sieht. Es sind auch die Kosten, die der Bürger zu zahlen hat, wenn der illegal entsorgte Müll legal beseitigt werden muss.
A: Wo soll ich dann sonst entsorgen? Wie schon gesagt, die sollten an der B45 größere Abfallbehälter hinstellen. Wissen Sie, ich betrachte mich als „Sammellader“. Ich sammle den Müll (idealerweise) von ganzen Straßenzügen ein und entsorge diesen gezielt an einer Stelle. Die Müllfahrzeuge fahren jetzt nur noch den Parkplatz an der B45 an. Was meinen Sie, was da den Kommunen an Kosten erspart bleibt. Den ganzen Müll, den ich jetzt aus den Kommunen auf eine Bundesstraße transportiere, spart denen viel, viel Geld. Und die Kommunen sonnen sich in dem Erfolg, die Restmüllmenge wieder gedrückt zu haben. Die sollten mir dankbar sein. Ich glaube, die sind mir auch sehr dankbar.

F: Nochmal zu den Kosten. Durch Ihre Geschäftsidee zahlt die Kommune wegen „Bundesstraße“  weniger für den Restmüll. Über die an den Bund abzuführende Steuer werden wir letztendlich doch wieder zur Kasse gebeten.
A: Richtig. Aber, so ist es im Leben. Denken Sie einmal an den kommunalen Rettungsschirm. Hier wird dem Bürger vorgegaukelt, man wäre Schulden los. Vollkommener Blödsinn.  Die Kommune hat die Schulden an das Land abgegeben. Was meinen Sie, wer die Schulden dort begleichen muss? Eine gute Fee?

F: Haben Sie keine Angst, entdeckt zu werden?
A: Nein. Von wem auch? Die angrenzenden Kommunen kontrollieren nicht. Die sind auch wegen der o.g. Gründe meine Freunde.

F: Sehen Sie eine Zukunft für Ihre Geschäftsidee?
A: Aber sicher. Die kommende Gebührenerhöhung in der Abfallbeseitigung, bedingt auch durch den Biomüll, wird mein Geschäft weiter aufleben lassen. Ich beliefere in Zukunft Biogasanlagen mit Biomüll. Nach Abzug aller Kosten verbleiben mir ca. 15,00 Euro pro Tonne angelieferten Biomüll.

F: Wollen Sie etwa behaupten, Sie verdienen 15,00 Euro p. Tonne am Biomüll und die Kommunen (Bürger) sollen 100,00 Euro oder mehr pro Tonne zahlen?
A: Ja. Ich bin Unternehmer. Ich denke kreativ. Ich nehme natürlich mit der gleichen Fuhre auch den Papiermüll mit.

F: Wenn Sie für eine Gemeinde den Müll LEGAL entsorgen müssten, könnte dann die Müllgebühr sinken?
A: Ohne die genauen Details zu kennen, ein eindeutiges JA. Allerdings wird es schwer fallen, die gewachsenen Strukturen, wo jeder sein Geld verdienen möchte, aufzubrechen.  Machen Sie es einmal einem Menschen ohne viel Worte klar, wie eine Steigerung der Kosten Abfuhr für Biomüll um 100% oder mehr -ohne Zwischenschritte- erfolgen kann? Ich kann das nicht nachvollziehen.

F: Wie beurteilen Sie Ihre illegale Müllentsorgung.
A: Was soll ich dazu sagen? Ich verdiene mit meinem Gewerbe sehr gut. Meine Kundschaft, täglich werden es mehr, ist sehr zufrieden mit mir. Ich spare in Zeiten der permanenten Gebührenanhebungen den Bürgern viel Geld.

F: Abschließende Frage. Haben Sie schon immer mit Müll gehandelt?
A: Nein. Ich bin jetzt 55. Hätte ich früh genug damit angefangen, müsste ich mit 55 nicht mehr arbeiten. Abitur und anschl. Studium hätte ich mir  sparen können. Mit Müll kann man sich hier in Deutschland eine goldene Nase verdienen. Aber mit 60 ist wirklich Schluss. Den Nachwuchs habe ich schon ausgebildet. Zurzeit arbeite ich an einer Art Franchise-System. Erfolgreich wurde meine Geschäftsidee in Essen, Köln und München umgesetzt.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Das Interview hätte so ablaufen können, hätte ich einen der illegalen Müllentsorger fragen können.
 
Siehe auch
Interessantes aus anderem Blickwinkel


Rödermark intern.
Haushaltszahlen
Zahlen zu den Haushalten ab 2011

Bescheid für Abfallgebühren ist da.

Ein Jahr intensiver Arbeit und viele Gespräche bis spät in die Nacht hinein haben ein Bild von den persönlichen (verwerflichen) Müllkonzepten einiger in Rödermark lebenden Bürger zutage gefördert.
 
Das Ergebnis kann als absolut fundiert bezeichnet werden, da die Aussagen nach dem Genuss von reichlich Alkohol getätigt wurden.
 
Die einzelnen Positionen betreffen natürlich nicht eine einzelne Person. Es sind die gesammelten Aussagen aus einem Jahr, etlichen Bieren und Aspirin.

» Sortieren, was geht. (Das ist OK)

» Kleinigkeiten, die eigentlich in die Restmülltonne gehören, in die Biotonne schmuggeln.

» Den Restmüll auf die rausgestellten Mülltonnen der Nachbarn verteilen.

» In der Urlaubszeit des Nachbarn seine Mülltonne nutzen.

» Mülltonnen auf den Autobahnen und Landstrassen nutzen.

» Den Restmüll mit in die Firma nehmen und in die Papierkörbe der Kollegen verteilen.

» Restmüll im Papiermüll verstecken.

» Den Restmüll mit in das Schnellrestaurant nehmen und dort vergessen.

» Restmüll per Päckchen versenden. (2KG ca. 4 Euro.)

» Restmüll in Gurkengläser verpacken und dann ab damit in den Glascontainer

» Restmüll über die Gelben Säcke entsorgen

» Restmüll im Garten vergraben.

» Bei Sperrmüll. Den Restmüll in die rausgestellten Schränke, Waschmaschinen, Truhen …. deponieren.
 
 
Der Tenor ist: „Für 6,72 Euro kann man schon mal kreativ werden!“ Siehe Abfall-Informationsbroschüre

Um eines KLAR ZU STELLEN. Sie bezahlen IMMER für 13 Leerungen. Rückerstattung gibt es nicht.
 
Was ist Restmüll? Das hier ist Restmüll!
 
Das Müllkonzept in Rödermärk hat einen tollen Erfolg. Wie die Stadt Rödermark am 26.01.2012 meldet, wurden knapp 2 Mio. Euro an Abfallgebühren gespart.

Erster Stadtrat Alexander Sturm: „Insgesamt haben die Gebührenzahler in Rödermark seit Einführung des neuen Trennsystems im Jahr 2009 mehr als 1,8 Millionen Euro an Abfallgebühren gespart. Es war sehr gut, auf die Trennung durch die Bürger zu setzen und diesen direkt den Gebührenvorteil weiterzugeben.“ Quelle: Stadt Rödermark


Rödermark intern.
Haushaltszahlen
Zahlen zu den Haushalten ab 2011