Kann man über den Haushalt diskutieren, wenn man die Zahlen nicht kennt?

Siehe auch Artikel vom 12.05.2025: Quartalsbericht Q1 des Magistrats mit veralteten Zahlen?


Ich gehe davon aus, dass die Stadtverordneten bei der Behandlung des Hebesatzes zur Grundsteuer in der Stadtverordnetenversammlung am 17.06.2025 SCHON VORHER die genauen Zahlen zum aktuellen Haushalt vom Magistrat vorgelegt bekommen haben. Genau diese Informationen hätten auch den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen müssen – schließlich sind sie es, die das Geld für den Haushalt bereitstellen. Die Frage bleibt aber: Haben die Stadtverordneten überhaupt aktuelle und nachvollziehbare Zahlen?

Ich habe dazu einige Informationen zusammengetragen,
die sich aus Presseberichten und den Ausschusssitzungen zum Haushaltsstand entnehmen lassen.


Was gleich auffällt:
Dem Antrag zur Hebesatzänderung der Grundsteuer B ist eine Anlage beigefügt, die den meisten steuerzahlenden Bürgern vorenthalten wird.
Mir ist nicht bekannt, ob die Stadtverordneten dieses Dokument öffnen können und damit evtl. mehr Informationen darüber erhalten, was mit dem Geld der Steuerzahler passiert. Kein Zugriff // Finanzen Controlling
Der Quartalsbericht mit der Liquiditätsplanung für 2025 (Datenstand 23.04.2025) geht von veralteten Zahlen aus.
 
Der Quartalsbericht wurde am 8.5.2025 veröffentlicht. Am 20.05.2025 wurde bei der Stadtverordnetenversammlung zum Jahresabschluss 2024 bekanntgegeben: Die Prüfung erfolgt im Zeitraum vom 28.05. bis 27.06.2025.
Da fragt man sich doch, wie man mit einem Quartalsbericht, einer Liquiditätsplanung, Einnahmen und Ausgaben aus März 2024, arbeiten kann? Der Magistrat kennt doch sicherlich schon die aktuelleren (tagesgenauen) Zahlen. Auch wenn die sich noch in der Prüfung befinden, hätte man diese Zahlen doch nennen MÜSSEN. Sollte sich im zweiten Halbjahr 2025 herausstellen, dass die Haushaltszahlen noch miserabler sind als zurzeit angenommen oder sich entwickelt haben, wird sich der Magistrat sicherlich später auf die Sitzung vom 17.05.2025 und auf das Abstimmungsergebnis hinweisen.
 
Ein –voraussichtlich– vor den Zahlen in einem realistischernen Quartalsbericht wäre angebracht gewesen. Aber mit veralteten Zahlen in einem Quartalsbericht mit Liquiditätsplanung zu arbeiten, davon halte ich sehr wenig (euphemistisch). Aktuelle Zahlen aus dem Jahresabschluss hat man doch bei der geplanten Gewerbesteuererhöhung genannt. Bei gleichbleibendem Gewerbesteueraufkommen (Jahresabschluss 2024 i.H.v. 16,840 Mio. €) wird mit Mehreinnahmen in Höhe von 0,9 Mio. € jährlich gerechnet Quelle


Die FDP schreibt am 26.05.2025
Die am 8. Mai 2025 veröffentlichte Quartalsplanung basiert auf einem Datenstand von März 2024 – mehr als ein Jahr alt. Pikant: Nur zwölf Tage später, am 20. Mai, wurde in der Stadtverordnetenversammlung bekanntgegeben, dass die aktuelleren Zahlen aus dem Jahresabschluss bereits vorliegen – allerdings noch geprüft werden und erst zwischen dem 28. Mai und 27. Juni 2025 abschließend validiert werden sollen.

Das wirft Fragen auf: Warum wird der Öffentlichkeit eine Quartalsvorschau präsentiert, die auf veralteten Zahlen beruht, obwohl neue – wenn auch noch nicht final geprüfte – Daten längst vorhanden sind? Eine Formulierung wie „vorläufig“ oder „unter Vorbehalt der Prüfung“ wäre ehrlich gewesen. Stattdessen wird mit einem veralteten Zahlenwerk geplant, als wären die aktuelleren Erkenntnisse nicht bereits intern bekannt.

Besonders irritierend ist dabei: Bei der geplanten Gewerbesteuererhöhung konnte man offenbar sehr wohl auf Zahlen aus dem Jahresabschluss 2024 zugreifen. Selektiver Umgang mit Transparenz?

Wer Planungssicherheit und Vertrauen in politische Entscheidungen will, sollte sich nicht mit alten Daten abspeisen lassen. Vorschauen sind keine Rückblicke.
Quelle


Zahlen zum Jahresabschluss 2024 bei der Stavo am 20.05.2025:
Das vorläufige Jahresergebnis 2024 der Stadt Rödermark weist zum 31.03.2024 im ordentlichen Ergebnis einen Verlust in Höhe von 4.501.435,93 € (Plan Verlust 5.523.954,20 €) auf.
Im außerordentlichen Ergebnis verzeichnet die Stadt Rödermark einen Verlust in Höhe von 360.637,80 € (Plan Gewinn 49.145,91 €)[..]

Quelle: Niederschrift. Siehe: 12.06.2025 Die Niederschrift ist da


Magistrat: Wir müssen nochmal in uns gehen
Offenbar sah sich der Magistrat nach den Bürgerprotesten gezwungen, im Haushalt 2025 nach Einsparmöglichkeiten zu suchen. Warum hat man sich diese Mühe nicht gleich gemacht?
Ein solches Vorgehen lässt Spekulationen in alle Richtungen über die Arbeitsweise des hauptamtlichen Magistrats zu.

Es wurde in der letzten Sitzungsrunde mit der Drucksache 125/25 vorgeschlagen, die Grundsteuer B auf 1.250 Punkte anzuheben. In der Sitzung vom 20. Mai 2025 wurde diese Vorlage zurückgezogen und die Stadtverordnetenversammlung hat eine erneute Beratung initiiert.

Zur Vermeidung der ursprünglichen Erhöhung hat der Magistrat zwischenzeitlich folgende Vorschläge und Maßnahmen erarbeitet. Es werden der Stadtverordnetenversammlung damit nachfolgend auch Satzungsänderungen vorgeschlagen. Die ursprüngliche Erhöhung der Grundsteuer B kann nun vermieden werden. Dies setzt voraus, dass haushaltswirtschaftlichen Sperren des Magistrats und die erforderlichen Beschlüsse und Satzungsänderungen durch die Stadtverordnetenversammlung erfolgen.[..] Quelle

Die dort aufgeführten Einsparungen (Kurzfassung):
A) haushaltswirtschaftliche Sperre 340.980 €.
B) weitere haushaltswirtschaftliche Sperre 848.321 € verfügen.
C) mit möglichen Mehrerträgen 1.073.334 € wie in Anlage 2 vorgeschlagen.
D) Anhebung Gewerbesteuer (aus eine anderen Dokuent 900.000).
E) im laufenden Haushaltsjahr 2025 den Personalaufwand um ca. weitere 493.712 € reduzieren.
Anmerkung: In der Anlage 2 ist eine Gesamtsumme von 848.321 (Einsparungen) ausgewiesen. Einen Betrag von 1.073.334 Mehrerträge kann ich nicht finden.

Siehe auch
» Nach Bürgerprotesten: Der Magistrat setzt den Rotstift an.
 
#Kommunalwahl2026
Kommunalwahl 2026


Rödermark intern
Stadtverordnetenversammlung 10.12.2025:
Der Magistrat legt den Entwurf des Haushaltsplanes 2026 zur Beratung vor.
Kurz und bündig:
Im Ergebnishaushalt (Entwurf) fehlen 13.751.305,00 Euro.
Im Finanzhaushalt (Entwurf) fehlen 12.115.541,00 Euro.

Rechtsanspruchserfüllende Ferienangebote in der Ganztagsbetreuung.

Entwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Achten Buches Sozialgesetzbuch
– Kinder- und Jugendhilfe –
Rechtsanspruchserfüllende Ferienangebote in der Ganztagsbetreuung von Kindern im Grundschulalter

Die Ausgangslage
[..]Ab dem Schuljahr 2026/2027 haben Kinder der ersten bis vierten Klasse einen gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung an Werktagen von bis zu acht Stunden – auch während der Schulferien. Dieser Anspruch muss nach aktueller Rechtslage durch schulische Einrichtungen erfüllt werden. Vor allem in den Ferienzeiten sei dies schwierig, da die schulischen Betreuungskapazitäten flächendeckend nicht ausreichen würden, begründen die Länder ihre Gesetzesinitiative.[..] Quelle: bundesrat.de

» Hier der Gesetzentwurf


Rödermark intern
Stadtverordnetenversammlung 10.12.2025:
Der Magistrat legt den Entwurf des Haushaltsplanes 2026 zur Beratung vor.
Kurz und bündig:
Im Ergebnishaushalt (Entwurf) fehlen 13.751.305,00 Euro.
Im Finanzhaushalt (Entwurf) fehlen 12.115.541,00 Euro.

Die Niederschrift zur Stadtverordnetenversammlung 20.05.2025 ist nun da.

In der Niederschrift steht:
Es liegen fünf Anfragen vor.
Die Anfragen werden im allseitigen Einvernehmen schriftlich von Bürgermeister Rotter beantwortet. Die Antworten sind der Niederschrift als Anlage beigefügt und im Bürgerinformationssystem abrufbar.

Hier die Niederschrift.


Mein besonderes Interesse an dieser Niederschrift
betraf die Antworten auf die Fragen der FDP.

  • In welcher Höhe finanziert die Stadt Rödermark aktuell Leistungen, die allein durch Landes- und Bundesgesetze sowie entsprechende Vorgaben als (gesetzliche) Pflichtleistungen vorgegeben sind?
    Welche Erstattungen und/oder Kompensationen erhält die Stadt Rödermark dafür von Land und Bund?
    Wie hoch ist im Ergebnis die Unterfinanzierung durch Land und Bund dabei wofür genau?
  • Bei welchen Leistungen in wessen (Land/Bund) Auftrag sieht der Magistrat in welcher finanziellen Höhe das Konnexitätsprinzip zu Lasten von Rödermark verletzt?
  •  

    Dazu habe ich notiert:
    Die Frage ist doch: Wie viel davon ist tatsächlich durch strukturelle Unterfinanzierung verursacht – 3 oder 4 Millionen? Genau das will die FDP per Anfrage abgeklärt wissen. Die Antwort wird laut Herrn Rotter dem Sitzungsprotokoll beigefügt. Siehe: Stadtverordnetenversammlung 20.05.2025

    In dem Sitzungsprotokoll (Niederschrift) steht nun: Der Bürgermeister beantwortet die Anfrage mündlich.

    Dann habe ich wohl etwas verpasst.
    Sollte es aber tatsächlich keine schriftliche Antwort auf die Fragen der FDP gegeben haben, wird sich die Fraktion sicher selbst zu Wort melden. Auch die übrigen Oppositionsfraktionen dürften Interesse an den schriftlichen Antworten haben.

    Es sei angemerkt, dass nicht nur ich auf diese Antwort gewartet habe.


    Rödermark intern
    Stadtverordnetenversammlung 10.12.2025:
    Der Magistrat legt den Entwurf des Haushaltsplanes 2026 zur Beratung vor.
    Kurz und bündig:
    Im Ergebnishaushalt (Entwurf) fehlen 13.751.305,00 Euro.
    Im Finanzhaushalt (Entwurf) fehlen 12.115.541,00 Euro.

    Ein eigenes Kfz-Kennzeichen für Rödermark

    Ein Stück Identität auf Rädern? – Diskussion um Rödermärker Nummernschild
    Lesen Sie den Artikel bei OP-Online

    Eine tolle Idee der Verwaltung, zum jetzigen Zeitpunkt eine solche Diskussion zu beginnen. Das lenkt die Bürger davon ab, sich über den Haushalt der Stadt Gedanken zu machen.

    Wenn die Diskussion bei der kommenden Stadtverordnetenversammlung sich nicht allzu lange mit der Gewerbesteuer und der Grundsteuer befasst, haben die Stadtverordenetn Zeit genug, sich mit dem Thema –Kfz-Kennzeichen für Rödermark– zu befassen.

    Man könnte auch eine Fokusgruppe -KFZkenn- einrichten

    Wird es RDM? Obwohl, RDM steht auch für Random DeathMatch.


    Es ist sicherlich nicht verkehrt,
    irgendwann einmal über ein eigenes Kfz‑Kennzeichen zu nachzudenken. Auch schon deshalb, weil es sicherlich dem einen oder anderen nicht gefällt, ein OF an seinem Auto zu sehen.

    Aber der Zeitpunkt ist meiner Meinung nach falsch gewählt.
    Oder auch richtig? Wie macht es TRUMP in den USA? Aufmerksamkeit umlenken. Stehen heikle Themen an, kommt ein Ablenkungsmanöver.



    Rödermark intern
    Stadtverordnetenversammlung 10.12.2025:
    Der Magistrat legt den Entwurf des Haushaltsplanes 2026 zur Beratung vor.
    Kurz und bündig:
    Im Ergebnishaushalt (Entwurf) fehlen 13.751.305,00 Euro.
    Im Finanzhaushalt (Entwurf) fehlen 12.115.541,00 Euro.

    An die Interessenten der Bürgerinitiative Faire Grundsteuer.

    Liebe Interessenten der Bürgerinitiative Faire Grundsteuer.

    Nachfolgend mal ein aktueller Link der OP-Online zur öffentlichen Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses vom Donnerstag, 05.06.2025 bzgl. u.a. zur geplanten Grundsteuererhöhung. OP-Online. Wie die Stadt jetzt sparen will – 2,4 Millionen Euro als Ziel

    Für die Grundsteuer soll der tatsächliche Hebesatz nunmehr – rückwirkend zum 01.01.2025 – auf wahrscheinlich 990 %-Punkte angehoben werden.

    Den anwesenden „Bürgern“ wurde explizit weder das Wort erteilt noch durfte man aktiv sich beteiligen.

    Die Fraktionen , insbesondere die Oppositionsparteien, haben die vom Magistrat vorbereiteten Zahlen und Unterlagen erst wieder rund 30 Minuten vor der HFA-Sitzung erhalten und konnten sich demnach hierzu weder vorbereiten noch äußern. Details hat man demnach weder erfahren, noch wurden diese kommuniziert und verhandelt. Es wurde lediglich die Zahl von 990%-Punkte-Gewerbesteuerhebesatz genannt, die von den beiden Regierungsparteien CDU und Grüne wohl am 17.06.2025 so beschlossen werden.

    Der Bürgermeister, Jörg Rotter, wäscht seine Hände weiter in Unschuld und die 1. Stadträtin, Andrea Schüllner, war noch nicht einmal persönlich anwesend am 05.06.2025.

    Nach unseren Informationen betrifft die aktuell geplante Grundsteuererhöhung von + 38,46% (715 auf 990) nur den Haushalt 2025, für das nächste Jahr 2026 ist das Haushaltsloch wohl noch größer und es steht eine weitere Grundsteuererhöhung um bis zu 1.000 Prozentpunkte im Raum. Die Problematik bleibt also weiter akut und erfordert weiterhin unsere Präsenz und unser Engagement.

    Nächste wichtige Termine bezüglich Bürger-Präsenz – bitte kommen:
    Dienstag, 17.06.2025 – 19.30 Uhr Halle Urberach (aktuell geplant) – öffentliche Stadtverordnetenversammlung

    WER möchte sich noch AKTIV in der Bürgerinitiative Faire Grundsteuer engagieren und mitarbeiten?

    Bitte aktivieren Sie weiter Bekannte, Verwandte, Nachbarn und Familie, so dass WIR mehr aktive Bürger werden.

    Je mehr wir sind, desto lauter wird unsere Stimme. Lasst uns gemeinsam für eine gerechtere Lösung eintreten.

    Danke.
    Bürgerinitiative Faire Grundsteuer

    Kontakt:
    Grundsteuer-nein@gmx.de
    https://www.facebook.com/share/1CTPXNyDFB/?mibextid=wwXIfr

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